Neue Verbindung durch den Bezirk
Initiative schlägt Radschnellweg entlang der U-Bahnlinie 5 vor
Der Senat hat beim geplanten Bau von Radschnellwegen den östlichen Stadtrand außen vor gelassen. Eine Initiative will das ändern und schlägt einen solchen schnellen Weg entlang der U-Bahn-Linie 5 vor.
Sprecher der Initiative ist Pascal Grothe. Der Immobilienwirtschaftler aus Biesdorf fährt jeden Tag 18 Kilometer mit dem Fahrrad zu seinem Arbeitsplatz am Bahnhof Zoo. „Das geht und ich frage mich, warum das nicht auch in die andere Richtung gehen soll, quer durch den Bezirk bis ins Umland“, sagt er. Radfahrer aus dem Bezirk könnten umgekehrt über einen solchen Radschnellweg besser die Anschlüsse in die Innenstadt erreichen.
Einen solchen Anschluss nutzt Grothe bereits. Dieser verbindet den U-Bahnhof Biesdorf-Süd mit dem Tierpark. Der weitere Ausbau der Verbindungen in die Innenstadt sei vorgesehen, aber nicht in den Randbezirken. „Das muss sich ändern, damit das Radfahren auch in diesen Bezirken attraktiver wird“, erklärt Grothe.
Der Senat hat im Juli sein Mobilitätsgesetz vorgelegt. Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau des Radwegenetzes. Hierfür muss der Senat bis Juli 2019 einen Plan für ein stadtweites Netz aus sicheren, bequemen Verbindungen vorlegen. Die Planungen der Senatsverkehrsverwaltung konzentrierten sich zunächst auf die Innenstadt. Nach Kritik daran wurde auch die Prüfung des Ausbaus von Strecken beispielsweise an der Landsberger Allee und entlang der B1/B5 in Aussicht gestellt.
Der Charme des Vorschlags der Initiative besteht darin, dass die Zusammenführung des Radverkehrs mit dem Autoverkehr an viel befahrenen Hauptstraßen weitgehend vermieden werden könnte. „Es gibt entlang der U5 genügend Raum, der zur Verfügung steht. Die Radfahrer wären weniger belastet durch Abgase des Kraftfahrzeugverkehrs“, erläutert Grothe.
Seine Idee wird auch von Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU) unterstützt. Er sieht allerdings eine Reihe von Problempunkten, wie etwa die Strecke parallel zur U5 im Umfeld der Schackelsterstraße und am Biesdorfer Baggersee sowie die Überquerung der Köpenicker Allee. Dafür müssten Lösungen gefunden werden. „Dabei ist für mich nachrangig, ob die Verbindung am Ende an jedem Punkt alle Vorgaben für einen Radschnellweg erfüllt“, erklärt er.
Voraussetzung für die Aufnahme von konkreten Planungen wäre eine Machbarkeitsstudie. Deren Finanzierung ist noch nicht geklärt. Die Zeit für eine solche Studie ist aber günstig. Anfang Oktober legte das Bundesverkehrsministerium ein Förderprogramm für Radschnellwege mit einem Umfang von 25 Millionen Euro auf.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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