Rapsweg bleibt gesperrt – nur anders: Interview mit Stadtrat Johannes Martin (CDU)
Die Schließung des Rapsweges zum Blumberger Damm zu Jahresbeginn hat eine lebhafte Diskussion unter unseren Lesern ausgelöst. Fragen und Anregungen erreichten die Redaktion. Berliner Woche-Reporter Harald Ritter hat dazu mit Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU) gesprochen.
Herr Martin, warum haben Sie entschieden, den Rapsweg ab Gerstenweg zum Blumberger Damm zu schließen?
Johannes Martin: Anlass war, dass die Straßen im Getreideviertel immer mehr als Umfahrung für die B1/B5 genutzt werden. Die von uns durchgeführten Verkehrszählungen belegen diese Entwicklung. Speziell im Rapsweg an der Ecke Gerstenweg trifft der Durchgangsverkehr auf den Schleichverkehr durch die Roßlauer Straße und den Gerstenweg. Die Straßenquerschnitte in dem Kiez sind allerdings für derartige Verkehrsströme nicht ausgelegt. Die Schließung des Rapsweges hatte daher nicht nur das Getreideviertel, sondern den gesamten West-Ost-Verkehr nördlich der B1/5 im Blick.
Ein Stein des Anstoßes ist, dass Autofahrer im Rapsweg erst auf Höhe des Gerstenweges von dem Verbot der Weiterfahrt erfahren. Sie fühlen sich schikaniert. Warum wird die Sperrung nicht gleich auf Höhe der Oberfeldstraße ausgeschildert?
Johannes Martin: Wir werden künftig die Einfahrt für den Durchgangsverkehr bereits am Beginn aller Straßen, die von der Oberfeldstraße ins Getreideviertel führen, durch Verbotsschilder unterbinden. Zugleich öffnen wir den Rapsweg wieder für die Bewohner des Getreideviertels, um zum Blumberger Damm fahren zu können.
Die erneute Öffnung des Rapsweges für den Anliegerverkehr dürfte bei den Anwohnern der Straße wenig Beifall finden. Müssen Sie nicht mit neuerlichen Protesten rechnen?
Johannes Martin: Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die momentane Regelung durch eine erneute Verkehrszählung überprüfen und auf Rückmeldungen der Anwohner reagieren werden. Die künftige Regelung greift diese Reaktionen auf. Und ich betone: Die Öffnung erfolgt ausschließlich für Bewohner des Getreideviertels.
Durch die Sperrung des Rapsweges fließt inzwischen deutlich mehr Verkehr durch die Cecilien- und Elisabethstraße. Was wollen Sie tun, um diese Straßen wieder zu entlasten?
Johannes Martin: Wenn der Anliegerverkehr im Getreideviertel über den Rapsweg wieder den Blumberger Damm erreichen kann, wird weniger Verkehr durch die Cecilien- und Elisabethstraße rollen.
Sie haben der Berliner Woche gegenüber Mitte Januar gesagt, Nachbesserungen wie etwa die Öffnung des Kornmandelweges nach einigen Monaten prüfen zu wollen. Wäre es nicht schon jetzt an der Zeit dafür?
Johannes Martin: Die Öffnung des Kornmandelweges ist gegenwärtig weder finanziell noch planerisch vorbereitet. Sie stellt daher keine schnelle Lösungsoption für das Getreideviertel dar.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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