Teil der Straße Grüne Aue wurde ohne Vorankündigung aufgerissen
Wenn plötzlich der Weg zum Haus abgeschnitten ist
Man stelle sich vor, eines Tages wird plötzlich die Straße vor der Haustür aufgerissen und gesperrt. Mit dem Auto kann das Grundstück nicht mehr verlassen werden. So erging es einem Anwohner der Straße Grüne Aue Ende Oktober.
„Uns hat niemand vorher informiert. Ich habe den Arbeiter, der die Straße mit einem Presslufthammer aufriss, gefragt, was das soll. Doch der hat einfach gesagt, ich solle weggehn. Er mache nur seine Arbeit“, sagt Horst Galan (80), der immerhin noch seinen Stellplatz über den Grünstreifen vor seinem Pachtgrundstück mit dem Auto erreichen kann.
Noch schlimmer hat es Günter Kaufmann (84) erwischt. Garage und Ausfahrt des 84-Jährigen liegen hinter der Biegung der Straße. Er kann sein Fahrzeug in der Garage stehen lassen. „Zum Glück habe ich mein Heizöl für diesen Winter schon gelagert. Ein Lkw käme schon gar nicht mehr durch.“
Beide leben auf Pachtgrundstücken in einer ehemaligen Kleingartenanlage. Auf der Brache auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet die KW-Development GmbH bis Ende dieses Jahres eine neue Siedlung. Das Unternehmen hat sich im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages mit dem Bezirksamt verpflichtet, die Straße Grüne Aue herzurichten.
„Wir gehen entsprechend des Bebauungsplanes und der Vereinbarungen mit dem Bezirksamt vor“, sagt Britta Berger, Pressesprecherin der KW-Development GmbH. Nach ihrem Informationsstand habe es auch entsprechende Informationen an das Bezirksamt über den Beginn der Maßnahmen gegeben.
„Nein, wir hatten keine Information“, erklärte Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU). Da das Verfahren vor Beginn seiner Amtszeit verhandelt wurde, könne er nicht sagen, wie die Absprachen zum Umgang mit den Anwohnern gewesen seien. Die Anlieger müssten jedoch unbedingt eine Zufahrt zu ihren Grundstücken erhalten. „Wir werden das in den nächsten Tagen vor Ort klären“, sagte er.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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