Kritik an Verlust von Veranstaltungen
Grüne, Linke und SPD wollen Feste wiederbeleben
Nach dem Fest ist vor dem Fest: Im Dezember 2024 soll im Schlosspark Biesdorf wieder ein Weihnachtsmarkt stattfinden.
Dazu hatte die Fraktion B‘90/Grüne einen Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gestellt, dem die SPD und die Linken beigetreten waren. Darin ging es auch um weitere Veranstaltungen wie das Biesdorfer Blütenfest sowie das Ernte- und das Umweltfest in Alt-Marzahn, die ebenfalls wiederbelebt werden sollen. Nach der Beschlussempfehlung soll im Hauptausschuss am 31. Januar beraten werden, wie das Bezirksamt die Vorbereitung und Organisation der Feste unterstützen und in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft begleiten kann.
In der Dezember-BVV gab es auch eine mündliche Anfrage zum Thema, in der es um mögliche Veranstalter für die Feste ging. In Ihrer Antwort informierte Bürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) darüber, dass die Wirtschaftsförderung des Bezirks in Gesprächen mit mehreren Eventagenturen sei. Ein Unternehmen habe bereits Interesse für das Blütenfest gezeigt. Detaillierte Konzepte und Anträge auf Genehmigung lägen aber noch nicht vor.
„Der Weihnachtsmarkt im Schlosspark Biesdorf war sehr beliebt, und die Menschen im Bezirk sind enttäuscht darüber, dass er dieses Jahr ausgefallen ist“, sagt Pascal Grothe, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen. Auch die anderen Veranstaltungen würden die Marzahn-Hellersdorfer vermissen. „Diese etablierten Feste müssen wieder stattfinden“, so Grothe weiter.
Etabliert sind die Feste tatsächlich. Das Biesdorfer Blütenfest gab es seit 1999 zwanzigmal, das Erntefest 2019 zum 25. und das Umweltfest zum 27. Mal. Der Weihnachtsmarkt im Schlosspark hingegen fand nur ein einziges Mal im Jahr 2021 statt. Weihnachtsmarkt sowie das Umweltfest veranstaltete der Bezirk, das Blüten- und das Erntefest organisierte die Präsenta Event-Management GmbH. Sie teilte während der Corona-Pandemie mit, die Feste nicht weiter zu veranstalten.
Wenn der Bezirk in die Rolle eines Veranstalters schlüpfe, könnten natürlich Einnahmen mit den Standgebühren generiert werden‚ erklärte der Grünen-Fraktionschef auf eine Nachfrage der Berliner Woche, welche Vorteile es mit sich bringe, wenn der Bezirk als Organisator von Veranstaltungen auftrete. Andererseits könne der Bezirk Feste von Nachbarschaften und Vereinen, darunter auch die wichtige Veranstaltung SLON (Schöner leben ohne Nazis), mit dem Verzicht auf Gebühren für Genehmigungen unterstützen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.