An manchen Tagen klemmen sogar die Garagentore
Die Freiwillige Feuerwehr Blankenburg hat zurzeit 26 aktive Feuerwehrleute. Diese haben stetig mehr zur tun, berichtet Wehrleiter Klaus Lüdicke: "In den vergangenen Jahren hatten wir jeden Monat im Schnitt um die fünfzehn Einsätze. Seit Anfang des Jahres liegt die Zahl zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Alarmierungen. In der Regel sind es Notfalleinsätze oder technische Hilfeleistungen, zu denen wir gerufen werden." Trotz zunehmender Einsatzzahlen, ändert sich am maroden Bauzustand der Feuerwache nicht viel. Da bröckelt der Putz von der Fassade, und immer wieder gibt es Probleme mit den Garagen-Toren.
Vor einiger Zeit rückten die Feuerwehrleute nach einem Alarm aus. "Wir wollten das Tor schließen, bevor wir abfuhren. Aber es ging nicht mehr zu", nennt der Wehrleiter ein Beispiel. Man stelle sich das andersherum vor: Das Tor geht erst gar nicht auf - und die Feuerwehrleute kommen mit ihrem Fahrzeug nach einem Alarm gar nicht aus der Garage. Das wäre eine Katastrophe.
Dass die Feuerwache in einem maroden Zustand ist, ist in der Landespolitik hinlänglich bekannt, weiß Lüdicke: "Jedes Jahr findet eine Begehung statt. Alle Mängel werden in Protokollen vermerkt. Aber es ändert sich kaum etwas." Etliches an Erhaltungsmaßnahmen haben die Feuerwehrleute deshalb in den vergangenen Jahren selbst gemeinsam mit dem Blankenburger Feuerwehrverein übernommen.
Inzwischen ist die Berliner Immobilien GmbH für das Gebäude zuständig. "Da tut sich wenigstens ein bisschen was", berichtet Lüdicke. So sei zum Beispiel in die Sanitäreinrichtungen investiert worden, und erst kürzlich wurde der aus den 80er Jahren stammende Fußbodenbelag im Aufenthaltsraum endlich erneuert.
"Das Hauptproblem an unserer Feuerwache ist, dass sie unter Denkmalschutz steht", so der Wehrleiter. "Wenn man sie komplett rekonstruieren würde, müsste das in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen - und das wird teuer." Trotzdem hoffen die Blankenburger Feuerwehrleute, dass sich bald eine Lösung findet.
Das fordert auch Sascha Guzy, die Vorsitzende des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Berlin. "Die alten Hallentore rosten aus ihren Rahmen und drohen irgendwann herauszustürzen", schildert er seinen Eindruck. "Der lose Putz an der Außenfassade wurde einfach abgeschlagen. Es ist eine Frage der Zeit, wann Feuchtigkeit und Schimmel in das Mauerwerk eindringen." Daher fordert Guzy von der Landespolitik endlich praktikable Lösungen und entsprechende Mittel für die Finanzierung der Sanierungsarbeiten. "Es wäre fair, wenn die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren ihren Dienst in einer Umgebung tun könnten, die nicht den Charakter von Bruchbuden und Behelfsheimen hat", erklärt er.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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