Gegen Verdrängung und Naturvernichtung
Bürgerinitiative der Anlage Blankenburg startet erneut eine Postkarten-Aktion

Mit solchen Transparenten protestieren die Bewohner der Anlage Blankenburg gegen die bisherigen Pläne des Senats.  | Foto: Bernd Wähner
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Die Bürgerinitiative „Wir sind Blankenburger & Berliner“ hat eine neue Postkarten- und Plakatkampagne gestartet.

Auf Postkarten fordern die Absender den Erhalt der Anlage Blankenburg. Weder sollten dort Wohnungen gebaut noch Gärten für die Infrastruktur geopfert werden. Das fordern die Mitstreiter der Bürgerinitiative seit gut einem Jahr vom Senat. Vonseiten der Landesregierung gibt es dazu allerdings noch keine Zusagen.

Vor knapp einem Jahr erregte die Initiative erstmals mit einer dreitägigen Mahnwache vor dem Roten Rathaus stadtweit Aufmerksamkeit. Zuvor ließ sie etwa 8000 Postkarten drucken – adressiert an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). Auf der einen Seite der Karte war ein großer Bagger zu sehen, im Hintergrund Wohnbauten. In der Baggerschaufel sah man vier kleinere Bilder, auf denen ein älteres Paar, Kinder auf einer grünen Wiese, ein Eigenheim und ein blühender Baum abgebildet waren. Diese wurden vom Bagger anscheinend weggeschoben. Hunderte dieser Protest-Postkarten wurden von Passanten während der Mahnwache unterschrieben. Viele spendeten sogar die 45 Cent für die Briefmarken, sodass die Karten umgehend an den Regierenden Bürgermeister verschickt werden konnten.

Auch in den nächsten Tagen wird die Poststelle des Berliner Rathauses mehr zu tun haben als üblich. Wiederum ließ die Initiative mehrere Tausend Postkarten drucken. Die Karten der neuen Kampagne sind in Schwarzweiß und bewusst trist gehalten. „Mit diesen Postkarten wollen wir gemeinsam unsere Stimme gegen Naturvernichtung, Verdrängung, Enteignung, Altersarmut und Existenzzerstörung erheben“, sagt Frank Müller von der Initiative. Wiederum sind die Karten an den Regierenden Bürgermeister adressiert. Außerdem wurden und werden Plakate angebracht.

Erst im April hatte der Senat eine Strategie zum Schutz von Bienen und anderen Bestäubern in Berlin beschlossen. Ziel ist es, deren Lebensräume nachhaltig zu verbessern. Außerdem soll die qualifizierte Imkerei unterstützt werden. Berlin will damit zu einer „bestäuberfreundlichen Stadt“ werden.

Dem widerspreche aber die „massive Vernichtung von Gartengrundstücken“, so wie sie immer noch in Blankenburg im Raum stehe, meint Frank Müller. Inzwischen hat sich der Senat zwar auf Drängen der Bevölkerung und der Bezirkspolitiker von der Idee verabschiedet, mehrgeschossigen Wohnungsbau auf der 1909 gegründeten Anlage Blankenburg, in der derzeit rund 4000 Menschen wohnen oder einen Kleingarten haben, zu errichten, aber noch sind die Pläne, Grundstücke für die Verkehrsinfrastruktur zu nutzen, nicht vom Tisch. Deshalb macht die Bürgerinitiative weiterhin Druck.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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