Wohnungen statt Schule und Kita
Neue Pläne für den Grünstreifen zwischen Trift- und Lautentaler Straße in Blankenburg

In der Vergangenheit wurde immer wieder Unrat und Müll auf der sich in Privatbesitz befindlichen Fläche abgeladen. Deshalb steht dieses Schild auf dem Gelände. | Foto: Bernd Wähner
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Seit vielen Jahren gibt es die Idee, den breiten Grünstreifen zwischen Triftstraße und Lautentaler Straße im Blankenburger Siedlungsgebiet zu bebauen. Nun soll es damit tatsächlich ernst werden.

Der Projektentwickler Natulis Group AG hat gemeinsam mit der Cesa Investment GmbH & Co. KG sowie dem Pankower Stadtentwicklungsamt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erarbeitet. Für diesen findet derzeit öffentliche Bürgerbeteiligung statt. Das heißt, vor allem die Anlieger aus Blankenburg können sich bis zum 19. Dezember zu diesem Bauvorhaben äußern.

Für dieses Grundstück unweit des Blankenburger Dorfkernd hatte das Bezirksamt schon einmal einen Bebauungsplan aufgestellt. Dort war in den 90er-Jahren der Bau einer Schule, einer Kita und einer öffentlichen Grünfläche vorgesehen. Doch Anfang dieses Jahrtausends sah der Bezirk keinen Bedarf mehr für diese Vorhaben. Die sich in Privatbesitz befindliche Fläche wurde danach mehrfach verkauft. Anfang dieses Jahrzehnts wagte sich dann schon einmal ein Projektentwickler an die Fläche. In Abstimmung mit dem Bezirksamt hatte er vor, zwischen 400 und 450 Wohnungen in mehrgeschossiger Bauweise zu errichten. Kritik dazu kam von Anwohnern und Bezirkspolitikern. Sie zweifelten daran, dass solch eine massive Bebauung in das von Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften dominierte Gebiet passen würde.

Vor fünf Jahren erwarb dann der Berliner Bauträger Natulis Group AG die Fläche. Deren Geschäftsführer ist der Ire James Guerin. Er lebt seit 30 Jahren in Berlin und wohnt in Pankow. Deshalb sei sein Ziel, dort eine in allen Belangen verträgliche Bebauung hinzubekommen, sagt er. Mit dem Stadtplaner Wolf Uwe Rilke von Cesa Investment fand er einen Partner mit ähnlicher Intention. Gemeinsam mit Grün- und Verkehrsplanern entwickelten sie einen Masterplan, der in einem Entwurf eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan mündete.

Im Unterschied zu Bebauungsplänen, die das Bezirksamt normalerweise aufstellt, haben vorhabenbezogene Bebauungspläne einen großen Vorteil: Sie sind bereits sehr konkret. So kann sich auch jeder Anwohner schon sehr genau vorstellen, was und wie gebaut werden soll.

Dass seit mittlerweile vier Jahren am Masterplan für die 5,7 Hektar große Fläche gearbeitet werde, habe seinen Grund, sagt Wolf Uwe Rilke. Zunächst musste eine intensive Bestandsaufnahme vorgenommen werden. Dabei wurde deutlich, was alles bei der künftigen Bauplanung zu beachten ist. So gibt es auf dieser Fläche zum Beispiel ein Birkenwäldchen, das erhalten werden muss. Außerdem stehen dort geschützte Bäume. Weiterhin muss sich die Bebauung in die Umgebung einpassen. Das heißt: Es soll nicht höher als zwei Geschosse gebaut werden.

Nach Klärung all dieser Vorgaben ist nun klar, es sollen insgesamt 115 Wohnungen in Einfamilien- und Doppelhäusern entstehen. Weiterhin ist der Bau eines Quartiersplatzes und von neuen Wegen geplant. Damit das neue Wohnquartier vernünftig erschlossen werden kann, wird die Triftstraße in diesem Bereich komplett erneuert. Die Lautentaler Straße wird indes bis zum Birkenwäldchen neu gebaut.

Anwohner, die mehr über die Planungen erfahren oder sich dazu äußern möchten, können das bis zum 19. Dezember auf http://asurl.de/144p tun oder die Pläne im Stadtentwicklungsamt in der Storkower Straße 113 einsehen. Öffnungszeiten sind dort montags bis mittwochs von 9.30 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 9.30 bis 18 Uhr sowie freitags von 9.30 bis 15 Uhr.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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