Gebühren verhageln den Blankenburger Feuerwehrleuten die Feierlaune
Blankenburg. 112 ist der Notruf der Feuerwehr. Und seit 112 Jahren gibt es inzwischen die Blankenburger Feuerwehr.
Dieses Jubiläum wurde zwar im September gefeiert, aber das Fest fiel bei Weitem nicht so groß aus wie früher. Denn der gemeinnützige Blankenburger Feuerwehrverein, der das Fest organisiert, muss inzwischen saftige Gebühren für die Nutzung des Festgeländes bezahlen.
„Wir haben 22 Jahre lang kaum Gebühren für das Fest an das Bezirksamt bezahlen müssen“, sagt Thomas Wenzel, der Vorsitzende des Vereins. „Aber seit drei Jahren werden wir kräftig zur Kasse gebeten.“ Begründet wird das vom Bezirksamt unter anderem damit, dass auf dem Fest auch Getränke und Speisen von privaten Anbietern verkauft werden. Das gebe dem Fest einen kommerziellen Charakter.
Dieses Argument können die Feuerwehrleute nicht nachvollziehen. Neben ihrem Engagement für die Feuerwehr, organisieren sie dieses Blankenburger Dorffest rein ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Man schaffe es einfach nicht, sich da auch noch um die Getränke- und Essensversorgung zu kümmern, so der Vereinsvorsitzende. Und mal ehrlich: Ein Fest ohne Essen und Trinken würde weniger Besucher anziehen. Hinzu kommt, dass der Verein Erlöse des Festes in die ehrenamtliche Arbeit investiert. „Damit unterstützten wir die Arbeit unserer Jugendfeuerwehr“, sagt Wenzel.
Um eine Änderung für Veranstalter solcher Feste zu erreichen, fasste die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) bereits im Mai einen Beschluss. Die ehrenamtlichen Organisatoren sollen von Gebühren entlastet werden. Das Bezirksamt teilte der BVV inzwischen allerdings mit, dass es für die Gebührenbefreiung klare gesetzliche Vorgaben gebe. Und diese träfen auf solche Veranstaltungen wie das Blankenburger Feuerwehrfest nicht zu.
Wenzel: „Uns verwundert es, dass in anderen Bezirken Lösungen gefunden wurden. Nur in Pankow klappt das offenbar nicht.“ Dass in Blankenburg in diesem Jahr trotzdem gefeiert werden konnte, ist einem ortsansässigen Unternehmer zu verdanken. Der stellte die nötigen 2000 Euro für die Gebühren zur Verfügung. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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