Freiwillige Feuerwehr Blankenburg lädt zum Ortsfest ein – und ärgert sich über hohe Gebühren
Blankenburg. Vom 2. bis 4. September wird es in Alt-Blankenburg hoch hergehen: Das traditionelle Ortsfest steht vor der Tür. Die Organisation liegt wie immer in den Händen der Freiwilligen Feuerwehr.
Freitag um 14 Uhr wird der Startschuss zum Rummel und Markt gegeben. An den drei Tagen stehen Musik, Umzüge, ein Feuerwerk, Vorführungen und Wettkämpfe der Feuerwehr auf dem Programm. Am Sonnabend- und Sonntagnachmittag nehmen die Kameraden große und kleine Fans zu Rundfahrten durch den Ortskern mit. „Der absolute Höhepunkt ist aber unser Eisbeinessen am Sonntagmittag, ein absolutes Muss“, sagt Wehrleiter Klaus Lüdicke.
Seine Mitstreiter und er freuen sich auf das Fest. Auch wenn es jede Menge Arbeit bedeutet und sich unter finanziellem Aspekt immer weniger lohnt. Die Einnahmen sollen nämlich der Jugendfeuerwehr, die momentan elf Kinder umfasst, zugutekommen. Gegründet im Jahre 1961, ist sie die älteste ihrer Art in Berlin, auch wenn sie zu DDR-Zeiten noch unter „AG Junge Brandschutzhelfer“ firmierte.
„Doch im vergangenen Jahr mussten wir für unser Fest rund 2000 Euro Gebühren an die öffentliche Hand zahlen, da bleibt für unsere Arbeit nicht mehr viel übrig“, so der Vereinsvorsitzende Thomas Wenzel. Sie hätten sogar überlegt, das Fest ausfallen zu lassen, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, ergänzt Lüdicke. Schließlich brauche die Feuerwehr Geld für ihre wichtige ehrenamtliche Aufgabe. Meldet der Pieper Alarm, haben die Feuerwehrleute innerhalb von drei Minuten einsatzbereit zu sein. Rund 200 Mal rückten sie im vergangenen Jahr aus, um Menschen zu retten, Keller leer zu pumpen oder Gefahren zu beseitigen. Das Löschen von Bränden ist eher eine Seltenheit. Neben diesen Einsätzen gibt es 14-tägliche Übungen und regelmäßige Ausbildungen, die die 28 Aktiven absolvieren müssen.
Damit die Arbeit auf lange Sicht weitergehen könne, müsse die Feuerwehr für den Nachwuchs attraktiver werden, meint Jugendwart Michael Kemming. So kritisiert er, dass laut Gesetz erst 18-Jährige zu einer echten Gefahrensituation ausrücken dürften. Die jüngeren müssten auf dieses spannende Erlebnis verzichten. „Hier sollte der Jugendleiter flexibler sein und festlegen dürfen, wer mitfahren darf.“
Auch in Sachen Höchstalter sehen die Feuerwehrleute Handlungsbedarf. „Mit 60, allerspätestens mit 63 Jahren müssen sich die Mitglieder von der aktiven Arbeit verabschieden“, so Lüdicke. Einer seiner Kameraden sei beispielsweise gerade in den Vorruhestand gegangen, habe nun endlich viel Zeit und sei fit – und darf nicht mehr bei Einsätzen dabei sein. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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