Tierischer Neuanfang
Dem Altenheim für Tiere wurde ein Grundstück angeboten
Vor einem Jahr stand die Zukunft des Vogelgnadenhofs und Altenheims für Tiere auf des Messers Schneide.
Würde sich kein neuer Standort finden, müsste die Einrichtung geschlossen werden, teilte der Vereinsvorstand seinerzeit mit. Daraufhin fasste die BVV den Beschluss, dass das Bezirksamt dem Betreiberverein mit Hochdruck bei der Suche nach einem neuen Standort helfen soll. Und dieser scheint nun gefunden.
Als neuer Standort für die Tierschutzeinrichtung konnte dem Verein das Grundstück Am Posseberg, Flurstück 51 der Flur 49 angeboten werden, teilt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) mit. Dieses Grundstück ist knapp 4000 Quadratmeter groß. Es befindet sich im Treuhandvermögen des Liegenschaftsfonds und wird von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH verwaltet. „Wir sind mit diesem Standort sehr einverstanden“, freut sich Dirk Bufé, der Vorsitzende des Trägervereins.
Auf dem bisherigen Grundstück in der Burgwallstraße 75 kann das Tier-Altenheim nicht bleiben. Dort wird der Weiterbetrieb zwar vom Bezirksamt noch geduldet. Aber dieser Standort ist keine Dauerlösung. In einer Wohnsiedlung, wie der in Blankenburg, dürfen solche Einrichtungen aus baurechtlichen Gründen nicht betrieben werden. Doch davon ahnten die Gründer nichts, als sie vor über zehn Jahren, zunächst in kleinem Rahmen, mit der Betreuung von Vögeln, Katzen und Hunden im Seniorenalter begann.
Das Altenheim für Tiere hat bereits seit einigen Jahren vor, an einen neuen Standort zu ziehen, berichtet Bufé. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück wurde man immer wieder vom früheren Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/ Die Grünen), der heute im Senat Verkehrsstaatssekretär ist, unterstützt.
Vor zwei Jahren schien eine Lösung greifbar nahe. Der Trägerverein wollte in einem Bereich des Bürgerparks Pankow investieren, der bereits bebaut und mit Volieren bestückt ist. Weil es erheblichen Widerstand von Anliegern gab, wurde daraus nicht. Auch alle weiteren Vorschläge erwiesen sich als nicht umsetzbar. So dachte der Verein vor einem Jahr schon über die Auflösung nach. Was dann aus den etwa 350 Tiere geworden wäre, die dann nicht mehr betreut werden könnten, wollte sich aber niemand ausmalen.
Aber auch der nun vorgesehene Standort Am Posseberg war zunächst nicht unproblematisch. Die Wirtschaftsförderung machte nämlich geltend, dass das Grundstück in einem „Entwicklungsgebiet produzierender Bereich“ liegt. Deshalb sprach sie sich gegen eine Vergabe an den Tierschutzverein aus. Doch damit gab man sich im Bezirksamt nicht zufrieden. Inzwischen liegt eine Ausnahmegenehmigung vom Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Henner Bunde (CDU) vor. Wegen der besonderen Bedeutung des Projektes Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere lasse man dessen Ansiedlung zu.
Im August muss sich nun noch der Portfolioausschuss des Liegenschaftsfonds zustimmend mit dem Thema befassen. Danach kann mit dem Verein ein Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen werden. Und wenn alles nach Plan läuft, könnte es im kommenden Jahr am neuen Standort losgehen.
Für den Neustart Am Posseberg ist dem Tierschutzverein natürlich jegliche Unterstützung willkommen. Weitere Informationen: 47 48 96 23 und www.vogelgnadenhof.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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