Zwölf Jahre Kampf mit Behörden
Der Blankenburger Heinz Lott machte sich seit 2007 für einen beleuchteten Klarapfelweg stark
Endlich leuchten die vor einem Jahr aufgebauten sieben Laternen am Klarapfelweg nahe der Königsteinbrücke. Für deren Aufbau engagierte sich ganze zwölf Jahre lang Heinz Lott. „Dass die Laternen nun endlich leuchten, ist für mich ein Zeichen, dass man als Bürger tatsächlich etwas erreichen kann. Man muss nur am Ball, gute Argumente vorbringen und mitunter viel Geduld haben.“
Heinz Lott wohnt ganz in der Nähe der Königsteinbrücke, die die Autobahn A114 überspannt. Sie ist eine relativ schmale Überführung für Fußgänger und Radfahrer, aber eine sehr wichtige Verbindung für die Nord-Blankenburger nach Französisch Buchholz. Über diese Brücke gelangt man zur Straßenbahnhaltestelle der Linie 50, zur Grundschule und Kita. Vor allem dass Kinder den Weg nutzen, bewegte Heinz Lott, sich für eine Beleuchtung des Klarapfelwegs starkzumachen. Denn auf der Brücke selbst gibt es Laternen, dahinter wurde es dunkel. Gerade im Winter eine Frage der Sicherheit.
Lott hat drei Enkel, die in der Nachbarschaft wohnen. „Die hatten vor allem im Herbst und Winter Angst mit dem Fahrrad über die Brücke zu ihrer Grundschule in Französisch Buchholz zu fahren“, so Lott. Deshalb wandte er sich Ende 2007 erstmals an die Senatsverkehrsverwaltung. Er bat darum, auf der etwa 300 Meter langen damaligen Straße 74, dem heutigen Klarapfelweg, eine Straßenbeleuchtung zu installieren, und bekam eine ablehnende Antwort. Man teilte ihm mit, dass die Straße 74 keine gewidmete Straße sei, sie führe durch eine Siedlung und diene der Erschließung innerhalb dieser Anlage. Damit gab sich der Blankenburger nicht zufrieden. Er versuchte in den folgenden Jahren immer wieder, die zuständigen Mitarbeiter der Senatsverwaltung von seinem Anliegen zu überzeugen. Zwischenzeitlich bat er Johannes Kraft von der Pankower CDU-Fraktion um Unterstützung. Auch dieser bekam eine ablehnende Antwort.
Im Juni 2017 nahm Heinz Lott dann an einer Bürgerversammlung teil, auf der der geplante Neubau der A114 vorgestellt wurde. Diese Gelegenheit nutzte er, um mit der Leitung der Abteilung V in der Senatsverkehrsverwaltung ins Gespräch zu kommen. „Man sagte mir: Wenn es um die Schulwegsicherheit von Kindern gehe, ist es egal, ob die Straße gewidmet ist oder nicht. Dann werden Leuchten aufgestellt.“ Etwas später waren die Laternen von den zuständigen Mitarbeitern bereits bestellt, und im Juli 2018 wurden sie aufgestellt. Heinz Lott wähnte sich schon am Ziel. Aber: „Die Laternen standen, brannten aber nicht.“ Erneut wandte er sich an die Senatsverwaltung und erfuhr, dass es Probleme mit dem elektrischen Anschluss gab. Die Anlage, in der sich der Klarapfelweg befindet, wird vom Bezirksamt verwaltet. Und von dort bekamen die Mitarbeiter der Senatsverkehrsverwaltung keine Genehmigung für den Elektroanschluss.
So rief Lott bei der zuständigen Stelle im Bezirksamt an. Sachlich schilderte er, warum die Laternen aufgebaut wurden. Und seine Argumente fruchteten. Seit Ende Mai leuchten die Laternen endlich. Der lange Atem des Blankenburgers zahlte sich aus. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, ehe die Laternen ihren Zweck erfüllen werden. Wie Lott erfuhr, begannen bereits die Vorbereitungen für den Abriss der alten Königsteinbrücke ab August. Vorgesehen ist, sie im Zusammenhang mit dem Autobahnneubau durch eine neue zu ersetzen. Erst wenn diese wieder steht, können die Schul- und Kindergartenkinder wieder durch den beleuchteten Klarapfelweg und über die Brücke nach Französisch Buchholz gelangen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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