Veraltete Technik – zu wenig Personal
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr drücken viele Probleme
Seit mehreren Wochen kämpft die Berliner Feuerwehr für bessere Technik und mehr Personal. Der Hilferuf ist auch beim Innensenator Andreas Geisel (SPD) angekommen. Zehn Millionen Euro für neue Löschfahrzeuge hat er den Feuerwehren für 2019 versprochen.
Doch so schnell gehe es nicht mit der neuen Technik, meint der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Blankenburg, Sascha Guzy. Die Fahrzeuge lassen sich nicht so schnell beschaffen, weil die Auftragsbücher der Hersteller voll sind. „Es vergehen mindestens zwei Jahre, bevor ein neues Fahrzeug auf dem Hof steht.“ Aber Guzy ist der Meinung, dass die vergangenen Aktionen der Feuerwehrleute zu einem Umdenken beim Senat geführt hätten. „Massive Probleme gibt es schon lange“, meint der Wehrleiter. „Es muss ein richtiges Konzept her, wie die Fahrzeuge regelmäßig erneuert werden.“ Solche Hauruckaktionen bringen auf Dauer nicht das gewünschte Ergebnis.
Auch die Blankenburger Freiwillige Feuerwehr kann auf einen Fahrzeugpark mit einem stolzen Alter verweisen. „Unser Katastrophenschutzfahrzeug ist aus dem Jahre 1994“, so Guzy. Er befürchtet, dass es demnächst ausgemustert wird. „Ein Ersatz ist nicht in Sicht.“ Das Fahrzeug benötigen die Kameraden, wenn sie beispielsweise Hilfe bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen leisten müssen. Bei dem starken Regen im vergangenen Sommer waren die beiden großen Pumpen im Wagen im Dauereinsatz und haben so manchen Keller leer gepumpt. Auch die beiden anderen Fahrzeuge haben ihre Altersgrenze erreicht. Das Tanklöschfahrzeug ist derzeit beim Tüv und Guzy hofft, dass es schnell durch die technische Überprüfung kommt. Aber auch das Auto hat seine Altersgrenze bald erreicht.
Große Probleme haben die Blankenburger mit dem Verkehrschaos im Dorf und auf allen Zufahrtsstraßen nach Blankenburg. „Die Straßenbauarbeiten werden auch nicht mit der Feuerwehr abgestimmt“, beklagt der Wehrleiter. So kommen die Kameraden nur auf Umwegen zur Wache, wenn sie zu einem Notfall gerufen werden. „Wir hatten sogar schon einmal den Fall, dass uns eine Baufirma ihren Container vor das Einfahrtstor gestellt hat“, berichtet Guzy. „Wir konnten mit den Fahrzeugen nicht aus der Halle kommen.“ Die Kameraden der Wache stehen im 24-Stunden-Dienst. Sie müssen jederzeit einsatzbereit sein. „Aber bei der Verkehrssituation können wir nur mit den Kameraden rechnen, die in Blankenburg auch arbeiten.“
Die Feuerwehr in Blankenburg kann über mangelndes Interesse nicht klagen. Wehrleiter Sascha Guzy kann auf 30 aktive Mitglieder verweisen. Dazu kommen noch 13 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und 28 Mitglieder, die nicht mehr aktiv im Dienst sind. Der Nachwuchs in Blankenburg ist also gesichert. Trotzdem meint Sascha Guzy kritisch: „Wir haben es in den letzten Jahren versäumt, die Werbetrommel für die ehrenamtliche Arbeit bei der Feuerwehr zu rühren.“ Die 30 Mitglieder reichen nicht immer aus. „Wir wollen daher in die Offensive gehen und um neue Mitglieder werben.“
Dazu will Sascha Guzy auch das geplante Feuerwehrfest vom 31. August bis 2. September nutzen. „Wir feiern mit dem Dorffest auch ein Jubiläum“, sagte der Wehrleiter. „Es ist unser 25. Feuerwehrfest in Blankenburg. Die Fahrzeughalle soll sich an diesem Wochenende in ein kleines Feuerwehrmuseum verwandeln. Damit hofft der Wehrleiter auf viele Besucher, die er auch vielleicht für das Ehrenamt gewinnen kann.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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