Ist Ende des Jahres Schluss? Altenheim für Tiere sucht immer noch ein neues Domizil
Blankenburg. Wenn nicht bald ein neuer Standort gefunden wird, stellt das Altenheim für Tiere in absehbarer Zeit seinen Betrieb ein.
Denn so wie bisher kann es auf dem Grundstück in der Burgwallstraße 75 nicht weitergehen. Dort wird der Weiterbetrieb zwar vom Bezirksamt noch geduldet. Aber dieser Standort ist keine Dauerlösung. Denn in einer Wohnsiedlung wie der in Blankenburg dürfen solche Einrichtungen aus baurechtlichen Gründen nicht betrieben werden. Doch davon ahnten die Gründer nichts, als sie vor über zehn Jahren, zunächst in kleinem Rahmen, mit der Betreuung von Vögeln, Katzen und Hunden im Seniorenalter begann.
Das Altenheim für Tiere habe bereits seit einigen Jahren vor, an einen neuen Standort zu ziehen, sagt der Vorsitzende des Trägervereins Dirk Bufé. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück wurde man in den zurückliegenden Jahren vom früheren Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt.
Vor einem Jahr sah es bereits so aus, als sei eine Lösung greifbar nahe. Gemeinsam mit Kirchner wurde die Idee entwickelt, dass das Tierheim im Bürgerpark anzusiedeln. Der Plan scheiterte allerdings am Widerstand der Anwohner und Parknutzer.
Seit einem Dreivierteljahr wird weiter nach einem Zuhause für etwa 350 Tiere gesucht, die im Altenheim ehrenamtlich betreut werden. Ein Silberstreif am Horizont ist nicht in Sicht. Verbale Unterstützung gibt es jetzt vom Pankower Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen. Dessen Spitze ist sich nach Beratung des Themas einig: „Der Pankower Vogelgnadenhof braucht dringend eine neue Bleibe. Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um eine gute Lösung zu finden.“ Der Pankower Grünen-Geschäftsführer Tobias Pralle teilt in einer Presseinformation mit: „Gemeinsam mit dem zuständigen Stadtrat Vollrad Kuhn und der Unterstützerinnen-Initiative wollen wir umgehend nach einem möglichen Standort im Bezirk suchen.“ Und die Kreisvorsitzende Constanze Siedenburg sagt: „Wir geben nicht auf. Und wir freuen uns bei der Suche auch über Unterstützung und konkrete Hinweise von Bürgern.“
Gleichzeitig wollen sich die vier grünen Abgeordneten aus Pankow, Stefan Gelbhaar, Bettina Jarasch, Andreas Otto und Stefanie Remlinger, an die zuständigen Senatsverwaltungen wenden, um auch auf Landesebene nach einem geeigneten Grundstück im Berliner Norden zu suchen. In einer gemeinsamen Erklärung des Quartetts heißt es: „Es ist im Interesse des Landes Berlin, eine Zukunft für den Gnadenhof zu sichern. Schließlich muss es in Berlin einen Ort geben, an dem Tiere auch in Würde sterben können.“
Allerdings räumen die Abgeordneten ein, dass im Bezirk Pankow geeignete Flächen rar sind. Deshalb müsse das Land mit in die Verantwortung genommen werden. Sollte in absehbarer Zeit kein neuer Standort gefunden werden, spielen die Betreiber mit dem Gedanken, den Betrieb des Altenheimes zum Jahresende einzustellen. Bereits seit einigen Monaten werden keine neuen Tiere mehr aufgenommen. Auch die beliebten, in den Jahren zuvor veranstalteten Tage der offenen Tür mit Musik und Trödelmarkt finden nicht mehr statt. Nach Beschwerden möchten sich die Betreiber Konflikte mit Anwohnern nicht mehr antun.
Trotz derzeit misslicher Lage hoffen der Vereinsvorsitzende Dirk Bufé und seine Mitstreiter weiter auf Hinweise von Berlinern, die vielleicht ein geeignetes Grundstück kennen, auf dem das Tierheim weiter betrieben werden könnte. Auch über Spenden freut sich die ehrenamtlich betriebene Einrichtung. Wer den Tierschutzverein unterstützen möchte beziehungsweise helfen kann, der meldet sich unter 47 48 96 23. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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