Tierisches Altersheim in der Krise: Tierschutzverein sucht dringend einen neuen Standort
Blankenburg. Die Zukunft des Vogelgnadenhofs und Altenheims für Tiere ist unsicherer denn je. Der Trägerverein hat alle für dieses Jahr geplanten Tage der offenen Tür abgesagt. Außerdem werden ab sofort keine Tiere mehr aufgenommen. Damit reagiert der Verein auf das Aus für die Pläne für sein neues Tierheim im Pankower Bürgerpark.
Noch vor einem Jahr war der Vereinsvorsitzende Dirk Bufé voller Optimismus. Gemeinsam mit dem Bezirksamt wurde die Idee entwickelt, dass im Bürgerpark ein neuer Standort für den Vogelgnadenhof und das Altenheim für Tiere entsteht. Denn am bisherigen Standort in der Burgwallstraße 75 kann die Einrichtung nicht bleiben. Dagegen spricht das Baurecht. Bezirksamt und Trägerverein kamen überein, dass der Tierheimbetrieb noch so lange geduldet wird, bis ein neues Grundstück gefunden ist. Bei der Grundstückssuche wollte das Amt helfen.
Mit dem Standort Bürgerpark, der auch baurechtlich geeignet wäre, schien alles auf einem guten Weg zu sein. Allerdings hatten Bezirksamt und Tierschutzverein die Rechnung ohne die Anwohner gemacht. Diese kritisierten die Ansiedlung des Vogelgnadenhofs im Park. So entschloss sich der Verein, diesen Plan nicht weiterzuverfolgen.
„Damit stehen wir wieder am Anfang. Wir haben bisher noch kein neues Grundstück“, sagt Dirk Bufé. „Es ist unklar, wie es mit unserem Altenheim weitergehen soll.“ Immerhin wird die Einrichtung ausschließlich ehrenamtlich betrieben und über Spenden finanziert. Die Idee für das tierische Altenheim hatten Dirk Bufé und Hartmut Benter. Beide engagieren sich bereits seit vielen Jahren für den Tierschutz. Sie gründeten vor zwölf Jahren einen Trägerverein und begannen Spenden zu sammeln. Volieren, ein Katzenhaus, Unterkünfte für Hunde wurden im Garten an der Burgwallstraße gebaut. Doch eigentlich illegal, wie die Betreiber im Nachhinein erfuhren. Derzeit duldet das Bezirksamt den Betrieb. Doch das geht nicht ewig so weiter.
Deshalb muss der Verein jetzt erst einmal die Reißleine ziehen. Derzeit werden etwa 300 Tiere im Heim betreut. Damit sei man am Limit, sagt Vereinsgeschäftsführer Hartmut Benter. Etwa 20 bis 30 neue Anfragen erreichen ihn pro Woche. Wegen der unklaren Situation könne man nun aber keine Tiere mehr aufnehmen. Ein Weitermachen wie bisher wäre unverantwortlich, so Benter. „Wir sind Menschen mit dem Herzen am rechten Fleck und geben so schnell nicht auf. Aber wenn bis zum Jahresende keine sichere unterschriftsreife Lösung gefunden ist, werden wir unser Projekt abwickeln müssen.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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