Vom Abriss überrascht
Die Fußgängerbrücke am Rostsperlingweg wird nicht neu gebaut

Die Brücke vor dem Abriss. Sie hatte ihr Lebensalter erreicht. | Foto: SenUVK
3Bilder
  • Die Brücke vor dem Abriss. Sie hatte ihr Lebensalter erreicht.
  • Foto: SenUVK
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Ende vergangenen Jahres wurde in der Anlage Blankenburg die kleine Fußgängerbrücke über den Fließgraben abgerissen. Und sie wird nicht ersetzt.

Das teilt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf Anfrage der Berliner Woche mit. Wenn man vom S-Bahnhof Blankenburg den Rostsperlingweg entlangläuft, kam man über diese Brücke. „Sie war schon ewig vorhanden, wie mir auch die Alteingesessenen, die schon 50 Jahre oder länger hier leben, erzählt haben“, sagt Leser Andreas Reisinger. Der Rostsperlingweg wird von Anwohnern, Radfahrern und Spaziergängern genutzt. Für die Anwohner gab es überhaupt keine Information darüber, warum und wann die Brücke abgerissen wird, so Andreas Reisinger. „Wir müssen jetzt einen großen Umweg über den Maronensperlingweg nehmen, sind verärgert und fühlen uns gedemütigt.“

Derk Ehlert von der Pressestelle der Senatsverwaltung erklärt auf Anfrage: „Die inzwischen abgerissene Parallelwegbrücke über den Fließgraben befand sich in einem schlechten baulichen Zustand und musste für die weitere Nutzung gesperrt werden. Nach den heutigen bautechnischen Vorschriften konnte die Brücke nicht weiter genutzt werden und hätte neu gebaut werden müssen.“ Die Brücke befand sich in der Zuständigkeit des Bezirks Pankow, so wie die gesamte Anlage Blankenburg. Die Senatsverwaltung unterhielt die Brücke allerdings im Auftrag des Bezirks. Da sich die Brücke in einer nicht öffentlich gewidmeten Grünanlage befindet, die Zuständigkeit beim Bezirk liegt und ein Neubau seitens des Bezirks finanziell nicht getragen werden konnte, musste das Bauwerk abgerissen werden, berichtet Ehlert.

„Zu beiden Seiten befinden sich im näheren Umkreis Überquerungsmöglichkeiten“, so Ehlert weiter. Passanten könnten die circa 150 Meter entfernte Überquerung des Fließgrabens am Maronensperlingweg nutzen. Dieser Umweg sei zwar für die bisherigen Nutzer der alten Brücke umständlich, aber zumutbar, heißt es aus dem Senat. In Anbetracht der Haushaltsmittel, die der Neubau einer Brücke kosten würde, und mit Blick auf die vergleichsweise geringe Anzahl der Nutzer werde die Brücke nach Stand der Dinge nicht neu gebaut.

Damit niemand in alter Gewohnheit den Rostsperlingweg Richtung Fließgraben weiterläuft oder -fährt steht dort zurzeit auf beiden Seiten des Gewässers ein Bauzaun. Die freigeräumten Flächen im bisherigen Brückenbereich seien von der Senatsverwaltung inzwischen der Serviceeinheit Facility Management Erholungsanlagen im Bezirksamt Pankow übergeben worden, so Derk Ehlert.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 547× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.