Vom Abriss überrascht
Die Fußgängerbrücke am Rostsperlingweg wird nicht neu gebaut
Ende vergangenen Jahres wurde in der Anlage Blankenburg die kleine Fußgängerbrücke über den Fließgraben abgerissen. Und sie wird nicht ersetzt.
Das teilt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf Anfrage der Berliner Woche mit. Wenn man vom S-Bahnhof Blankenburg den Rostsperlingweg entlangläuft, kam man über diese Brücke. „Sie war schon ewig vorhanden, wie mir auch die Alteingesessenen, die schon 50 Jahre oder länger hier leben, erzählt haben“, sagt Leser Andreas Reisinger. Der Rostsperlingweg wird von Anwohnern, Radfahrern und Spaziergängern genutzt. Für die Anwohner gab es überhaupt keine Information darüber, warum und wann die Brücke abgerissen wird, so Andreas Reisinger. „Wir müssen jetzt einen großen Umweg über den Maronensperlingweg nehmen, sind verärgert und fühlen uns gedemütigt.“
Derk Ehlert von der Pressestelle der Senatsverwaltung erklärt auf Anfrage: „Die inzwischen abgerissene Parallelwegbrücke über den Fließgraben befand sich in einem schlechten baulichen Zustand und musste für die weitere Nutzung gesperrt werden. Nach den heutigen bautechnischen Vorschriften konnte die Brücke nicht weiter genutzt werden und hätte neu gebaut werden müssen.“ Die Brücke befand sich in der Zuständigkeit des Bezirks Pankow, so wie die gesamte Anlage Blankenburg. Die Senatsverwaltung unterhielt die Brücke allerdings im Auftrag des Bezirks. Da sich die Brücke in einer nicht öffentlich gewidmeten Grünanlage befindet, die Zuständigkeit beim Bezirk liegt und ein Neubau seitens des Bezirks finanziell nicht getragen werden konnte, musste das Bauwerk abgerissen werden, berichtet Ehlert.
„Zu beiden Seiten befinden sich im näheren Umkreis Überquerungsmöglichkeiten“, so Ehlert weiter. Passanten könnten die circa 150 Meter entfernte Überquerung des Fließgrabens am Maronensperlingweg nutzen. Dieser Umweg sei zwar für die bisherigen Nutzer der alten Brücke umständlich, aber zumutbar, heißt es aus dem Senat. In Anbetracht der Haushaltsmittel, die der Neubau einer Brücke kosten würde, und mit Blick auf die vergleichsweise geringe Anzahl der Nutzer werde die Brücke nach Stand der Dinge nicht neu gebaut.
Damit niemand in alter Gewohnheit den Rostsperlingweg Richtung Fließgraben weiterläuft oder -fährt steht dort zurzeit auf beiden Seiten des Gewässers ein Bauzaun. Die freigeräumten Flächen im bisherigen Brückenbereich seien von der Senatsverwaltung inzwischen der Serviceeinheit Facility Management Erholungsanlagen im Bezirksamt Pankow übergeben worden, so Derk Ehlert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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