Weltacker und Geologische Wand entdecken
Der Botanische Volkspark an der Blankenfelder Chaussee bietet viel Sehenswertes

Sie prägen den Hauptweg im Volkspark: Die Hochgewächshäuser. | Foto: Bernd Wähner
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Als ich Freunden sagte, dass ich mit meiner Frau einen Urlaubstag im Botanischen Volkspark verbringen werde, hörte ich immer wieder: Der Botanische Garten in Dahlem ist zwar herrlich, aber teilweise überlaufen. Ich musste aber korrigieren: Nicht Botanischer Garten, sondern Botanischer Volkspark. In Pankow!

Das zeigte mir einmal mehr, dass dieser Park auch unter Pankowern kaum bekannt ist. Das bestätigte sich dann auch bei unserem Besuch. Es begegneten uns an einem herrlichen Sommertag nur wenige Besucher. Dabei gibt es im Botanischen Volkspark an der Blankenfelder Chaussee viel zu entdecken. Wer den Hauptweg entlangläuft, der von Beeten mit Blumen und Pflanzen flankiert ist, dem fallen sofort die Hochgewächshäuser auf. Diese wurden von Albert Brodersen entworfen und unter Leitung von Alexander Weiß 1928/1929 gebaut. In ihnen finden sich exotische Pflanzen – vor allem Kakteen wie die Königin der Nacht.

Auf den 2000 Quadratmetern Fläche des Weltackers erfahren die Besucher mehr über den globalen Ackerbau. | Foto: Bernd Wähner
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In unmittelbarer Nachbarschaft, linker Hand von den Hochgewächshäusern, hat seit 2018 eine weitere Besonderheit ihre Heimat: der Weltacker – eine 2000 Quadratmeter große Fläche, die zunächst auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Marzahn angelegt wurde. Nach dem Ende der IGA suchten die Initiatoren einen geeigneten Nachfolgestandort. Den fanden sie dann im Botanischen Volkspark. Bei der Besichtigung des Weltackers können die Besucher gleich noch etwas lernen. Dieses ungewöhnliche Projekt thematisiert die Tatsache, dass sich weltweit etwa sieben Milliarden Menschen nur gut 1,4 Milliarden Hektar Ackerland teilen. Das macht circa 2000 Quadratmeter pro Person. Auf dieser Fläche muss alles wachsen, was der Mensch braucht: Weizen, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Ölfrüchte, Tee, Kaffee, Zucker und Tierfutter. Hinzukommen Baumwolle für Kleidung, Kautschuk für Reifen, Raps, Mais und Palmöl für Treibstoffe und Energie und vieles mehr. Auf 2000 Quadratmetern zeigt das Projekt „Weltacker“ maßstabsgetreu, welche Ackerfrüchte zu welchem Zwecke global angebaut werden. Er ist ein Ort zum Staunen und Lernen. Näheres ist auf www.2000m2.eu zu erfahren.

Die Geologische Wand im Volkspark Blankenfelde steht unter Denkmalschutz. | Foto: Bernd Wähner
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Zurück geht es auf den Hauptweg in Richtung Westen, vorbei am Imkerhaus, an den Bienenstöcken, bis zum Abzweig vor dem Park-Wald. Dort findet sich das Hinweisschild „Geologische Wand“. Und diese muss man gesehen haben. Sie ist seit 2019 eines der wenigen Nationalen Geotope in der Region. Die Geologische Wand war zuvor in Kooperation von Technischer Universität und dem Verein der Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg komplett gereinigt und größtenteils saniert worden. Diese Gesteinswand war ursprünglich vom Oberlehrer Dr. Eduard Zache 1891 bis 1895 für den früheren Hauptschulgarten am Gesundbrunnen errichtet worden. Als dieser 1914 nach Blankenfelde verlegt wurde, zog auch die Geologische Wand um. Mit 30 Meter Länge und 124 Gesteinsarten gehört sie zu den größten geologischen Anlagen Deutschlands. Mehr Informationen dazu auf https://bwurl.de/16vz.

Am Eingangsbereich zum Volkspark können sich die Besucher erst einmal orientieren. | Foto: Bernd Wähner
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Wieder zurück auf dem Hauptweg geht es dann durch den Park-Wald. Im Westen können die Besucher einen Blick auf die Zingerteiche und ihre urwüchsige Natur werfen. Weiter in Richtung Nordosten bis zum Teich am Park-Wald. Dort kann man sich auf einem langen Baumstamm, der am Ufer liegt, niederlassen. Geht man in Richtung Osten, kreuzt die Obstbaumallee den Weg. Dort lohnt sich ein Abstecher nach Norden, denn dort befindet sich der Nordeingang des Volksparks. Nur ein paar Schritte hinter dem Tor beginnen die ehemaligen Rieselfelder. Auf diesen entsorgte Berlin seit Ende des 19. Jahrhunderts sein Abwasser. Tafeln informieren über Geschichte und Gegenwart der Felder.

Zurück im Volkspark geht es in Richtung Osten. Dort werden vor allem viele Kinderaugen größer. Die Tiere im Damwild-Gehege sind so zutraulich, dass sie bis an die Umzäunung herankommen. Und irgendwann zieht es den Besucher des Botanischen Volksparks dann zurück zu den Hochgewächshäusern. Neben diesen befinden sich nicht nur die Toiletten, sondern im westlichen Gewächshaus auch das „Café mint“, in dem Besucher mittwochs bis sonntags zwischen 11 und 17 Uhr Kaffee, Kuchen und Eis genießen können.

Am Eingang zum Park ist übrigens ein symbolischer Euro als Eintritt in einen Automaten zu werfen. Weitere Informationen auf https://bwurl.de/16v-.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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