Erklärung unterzeichnet: Senat und Wohnungsbaugesellschaften wollen bauen
Blankenfelde.Vom Protest von Anwohnern und Umweltschützern gegen eine Bebauung der Elisabeth-Aue zeigen sich der Senat und die beteiligten Wohnungsbaugesellschaften unbeeindruckt.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) und Vertreter der Wohnungsbaugesellschaften von der Gesobau und Howoge unterzeichneten eine gemeinsame Absichtserklärung zur städtebaulichen Entwicklung des Gebietes.
Geplant ist, auf der Landschaft zwischen Französisch Buchholz und Blankenfelde einen neuen Stadtteil mit bis zu 5000 Wohnungen zu errichten. Der symbolische Akt der offiziellen Absichtserklärung fand im Pankower Rathaus statt. Hier wurde Senator Geisel von Mitgliedern der Bürgerinitiative (BI) Elisabeth-Aue erwartet. Diese taten lautstark ihren Unmut zu den Bauplänen kund. Mit einer Bebauung würde der etwa 70 Hektar große landschaftliche Grünzug Blankenfelde/ Französisch Buchholz zerstört werden, ist eines der Hauptargumente der Anwohner.
Weiterhin ist Blankenfelde das letzte Berliner Dorf, das von echter Landwirtschaft umgeben ist. Die könnte nach einer Bebauung nicht mehr stattfinden. Außerdem sind Natur- und Landschaftsschutzgebiete in der Elisabeth-Aue gefährdet.
Dass jetzt die Absichtserklärung unterzeichnet wurde, findet die Bürgerinitiative „sehr kritikwürdig“, erklärt Anja Reichelt-Fiolka, Sprecherinnen der BI. „Wir fordern ein unabhängiges ökologisch-landschaftsplanerisches Gutachten“, sagt sie. In diesem soll vor allem geklärt werden, ob die Felder der Elisabeth-Aue überhaupt bebaut werden dürfen. Diese Frage wurde bisher von der Senatsverwaltung nicht beantwortet.
„Für Berlin ist die Entwicklung der Elisabeth-Aue eine große Chance“, argumentiert indes Andreas Geisel. „Auf landeseigenen Flächen haben wir hier die Möglichkeit, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.“ Bau-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup kündigt an, dass ein Senatsbeschluss vorbereitet wird, mit dem die Elisabeth-Aue zu einem Gebiet besonderer stadtpolitischer Bedeutung erklärt werde. Das heißt: Die Planungshoheit für das Gebiet liegt dann beim Senat und nicht beim Bezirk Pankow.
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