Ideen für Arkenberge: Mülldeponie und Kiesseen sollen Naherholungsgebiet werden

Blick über einen der beiden Kiesseen auf den höchsten Berg Berlin. Die Deponie wird renaturiert und soll Teil eines Naherholungsgebiets werden. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Blick über einen der beiden Kiesseen auf den höchsten Berg Berlin. Die Deponie wird renaturiert und soll Teil eines Naherholungsgebiets werden.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Blankenfelde. Die frühere Mülldeponie Arkenberge soll Naherholungsgebiet werden. Diese Pläne verfolgt der bisherige Betreiber, die Heim Deponie und Recycling GmbH.

„Zu einer wachsenden Stadt gehören auch Erholungsgebiete“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90 Die Grünen). „Deshalb freuen wir uns, dass es jetzt endlich ein Konzept für ein Erholungsgebiet in Arkenberge gibt.“ Denn dieses Areal sei derzeit „sehr problembehaftet“, wie es die Bezirkspolitiker umschreiben. Weil es sich in einem abgelegenen Ort im Norden des Bezirks befindet, sieht es mancher als rechtsfreier Raum an.

Dort finden illegale Partys und Motorradrennen statt. Am Ufer der Seen wird illegal gecampt, und es werden Lagerfeuer entzündet. Professionelle Hundeausführer sind jeden Tag ungenehmigt unterwegs, obwohl sich das offizielle Hundeauslaufgebiet nicht weit entfernt befindet. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen einzelnen Gruppen. Auf der stillgelegten, eingezäunten Mülldeponie ist es hingegen noch vergleichsweise ruhig. Tagsüber sind dort Mitarbeiter der Firma Heim tätig. Sie sind mit Renaturierungsarbeiten beschäftigt. Außerdem gibt es einen Wachdienst auf dem Gelände. Trotzdem wird, sobald die Mitarbeiter Feierabend haben, der Zaun überklettert.

Weil geplant ist, die renaturierte Deponie schon bald aufzugeben, entschloss sich das Familienunternehmen, ein Konzept für das etwa 36 Hektar große Areal entwickeln zu lassen. Beauftragt wurde das Büro "hartmann alternativ". Dieses Konzept stellten Vertreter des Büros jetzt den Verordneten des Stadtentwicklungsausschusses vor.

Eine Attraktion in diesem Gebiet gibt es bereits. Die einstige Deponie ist mit 120,70 Meter zurzeit der höchste Berg Berlins. „Wir planen auf und um den Berg eine Mischung aus Veranstaltungsbereichen, Bildungsangeboten und Erholungsmöglichkeiten“, sagt Konzeptentwickler Bernd Hartmann.

Das umfangreiche Konzept sieht zum Beispiel den Bau einer Panoramaterrasse vor. Dort könnten auch Ausstellungen stattfinden. Weiterhin sind eine Sommerrodelbahn, ein Klettergartens und Skaterparks vorgesehen. Auch ein reguläres Strandbad an einem der Kiesseen soll es geben. Zum Thema Bildung ist der Aufbau eines Bildungszentrums, eines Umweltstudios und eines Naturlehrpfades konzipiert.

Ehe die Ideen umgesetzt werden, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Zuvor muss noch ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Detlef Lindner, der Vorsitzende des Bürgervereins Dorf Blankenfelde, freut sich: „Es wird ja schon lange überlegt, in Arkenberge etwas zu tun. Ich freue mich, dass nach etwa 30 Jahren Warten auf Ideen endlich mal etwas Substanzielles vorliegt.“ Die Verordneten des Stadtentwicklungsausschusses zeigten sich jedenfalls von den Ideen angetan. Allerdings sind wohl vor allem beim Thema Verkehrserschließung des Gebietes noch einige Dinge zu klären. Vom Büro "hartmann alternativ" wird indes gemeinsam mit der Firma Heim weiter am Konzept gearbeitet. BW

Auf www.arkenberge.berlin sollen demnächst ein Plan und erste Informationen veröffentlicht werden. Nähere Informationen erhalten Interessierte auch bei Führungen auf den Berg zum Langen Tag der Stadtnatur am 18. und 19. Juni, zu den Pankower Flugtagen am 6. und 7. August sowie zum 2. Berliner Gipfelfest am 10. und 11. September.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.