Mit einem Gedenkort soll an Sammellager Blankenfelde Nord erinnert werden
Blankenfelde. Auf dem Gelände des früheren Krankensammellagers Blankenfelde Nord soll es schon bald einen Gedenkort geben. Einen entsprechenden Auftrag erteilte das Bezirksparlament einstimmig dem Bezirksamt.
Das am Rande des Dorfes gelegene Lager wurde seit 1940 als Durchgangslager für arbeitsunfähige und kranke Zwangsarbeiter aus der damaligen Sowjetunion genutzt. Seit Ende 1942 war es nur noch Krankensammellager, da die Rücktransporte der Kranken aus Kostengründen eingestellt wurden.
Es wurde zu einem Sterbelager, in dem Hunderte, überwiegend jugendliche Zwangsarbeiter an Hunger, Entkräftung und an schweren Krankheiten starben. Bis 1945 waren Zehntausende Zwangsarbeiter in Holzbaracken unter erbärmlichsten Bedingungen untergebracht.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verschwand das Lager. Das Holz der Baracken wurde vermutlich als Brennholz verwendet. Nur von den Fundamenten blieb etwas übrig. Schon bald war die gesamte Fläche überwachsen. Nichts erinnerte mehr an diesen grausigen Ort. Dass es das Lager gab, kam vor einigen Jahren durch geschichtliche Nachforschungen des Vereins StadtGut Blankenfelde ans Licht.
Zur Aufarbeitung der Geschichte des Lagers gründete sich vor fünf Jahren ein "Runder Tisch Lager Blankenfelde". Dieser initiierte unter anderem mit der Lehrerin Ilona Nack und deren Schülern aus dem Max-Delbrück-Gymnasium ein Unterrichtsprojekt. Schüler recherchierten die Geschichte des Lagers und begaben sich auf die Suche nach Zeitzeugen. Außerdem drehten sie einen Film. Weitere Schüler führten Ausgrabungen auf der früheren Lagerfläche durch.
Im Ergebnis all dessen wurde inzwischen auch eine Informationstafel zum Lager aufgestellt. Nun soll es noch einen richtig gestalteten Gedenkort geben. Auch dafür hatten Schüler des Gymnasiums Entwürfe angefertigt. Das Bezirksamt soll nun in Abstimmung mit dem "Runden Tisch Lager Blankenfelde", der Pankower Kommission Kunst im öffentlichen Raum, dem Museum Pankow und dem Kulturausschuss der BVV überlegen, wie ein Gedenkort am besten gestaltet werden könnte.
Bernd Wähner / BW
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.