Bezirksamt lässt Gutachten für das Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde erstellen

In Arkenberge ist eine große Vielfalt von Tierarten und Pflanzen anzutreffen. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • In Arkenberge ist eine große Vielfalt von Tierarten und Pflanzen anzutreffen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Blankenfelde. Die Landschaft rund um das Dorf Blankenfelde ist seit 2004 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Damit sie künftig gezielter gepflegt und entwickelt werden kann, hat das Bezirksamt zwei Gutachten erstellen lassen.

Auf deren Grundlage soll ein Pflege- und Entwicklungsplan für die rund 805 Hektar große Fläche entwickelt werden. In den Gutachten wurden in den vergangenen zwei Jahren die Vorkommen von Vögeln und Tag- und Nachtfaltern ermittelt. Außerdem erstellten die Gutachter einen Überblick über das Biotop- und die Pflanzenvielfalt. Das Fazit: Das Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde ist eines der artenreichsten in Berlin.

Sowohl die kleinen Acker- und Wiesenflächen als auch die Waldflächen sind Lebensraum streng geschützter Arten wie des Kranichs, Neuntöters und Wachtelkönigs. Die Bedeutung des Gebietes gerade für die Vogelwelt Berlins ist immens. So wurden dort rund 45 Prozent aller bisher in Berlin nachgewiesenen Brutvogelarten nachgewiesen.

Von besonderer Bedeutung sind die artenreichen Frisch-, Feucht- und Nasswiesen auf den Niedermoorstandorten, die auch für den Klimaschutz als Kohlenstoffdioxid-Speicher wichtig sind. Die Gebiete Zingergrabenniederung und die beiden Kiesseen Arkenberge zeichnen sich zudem durch seltene Pflanzenarten, beispielsweise die Grasnelke aus. Eine weitere Erkenntnis: Mit 31 Tagfalterarten ist das Gebiet auch im Hinblick auf diese Tiere als artenreich einzustufen.

Zu den Ergebnissen der Gutachten erklärt Umweltstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU): „Der in den Gutachten nachgewiesene Artenreichtum ergibt sich aus dem großen Strukturreichtum der Fläche. Dies ist umso bemerkenswerter, als es sich um ein Gebiet innerhalb der Grenzen einer europäischen Metropole handelt.“ Kühne weist aber auch darauf hin, dass der Nutzungsdruck auf dieses Gebiet in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei. Immer mehr Menschen kommen in dieses Landschaftsschutzgebiet. Bereits jetzt seien Schäden und Beeinträchtigungen in der Landschaft erkennbar, so der Stadtrat. Weil der Bevölkerungszahlen in Pankow weiter ansteigen, ist zu vermuten, dass auch der Nutzungsdruck auf das Schutzgebiet weiter steigt. Kühne: „Das wird Auswirkungen auf das Artenvorkommen haben. Eine drohende Übernutzung der Landschaft wird den Verlust von Lebensräumen und Arten bedeuten. Wir müssen deshalb Strategien zu deren Erhalt entwickeln und dadurch den Umwelt- und Naturschutz im Bezirk stärken.“ Deshalb soll, ausgehend von den Gutachten, ein Pflege- und Entwicklungsplan für Blankenfelde entwickelt werden. BW

Die Gutachten hat das Bezirksamt auf http://asurl.de/130w ins Netz gestellt.
In Arkenberge ist eine große Vielfalt von Tierarten und Pflanzen anzutreffen. | Foto: Bernd Wähner
Rund um die Kiesseen Arkenberge ist eine große Vielfalt von Tierarten und Pflanzen anzutreffen. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.679× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.021× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.644× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.552× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.