Hundeauslaufgebiet soll bleiben
CDU, Grüne und SPD fordern klare Regeln statt Schließung
Das Hundeauslaufgebiet in Blankenfelde sollte gesichert, der um dieses Gebiet schwelende Streit befriedet und zugleich die Natur in diesem Bereich besser geschützt werden.
So lassen sich die wichtigsten Forderungen aus Anträgen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD zusammenfassen, mit denen sich die Pankower Verordneten demnächst im Ausschuss für Umwelt und Natur befassen. Der Grund für diese Initiative der Verordneten ist ein seit längerem immer wieder aufflammender Streit um das Hundeauslaufgebiet. Es liegt nämlich im Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde. Und nicht alle, die dieses Auslaufgebiet nutzen, halten sich an die dort geltenden Regeln. Das führt dazu, dass es immer wieder zu Schäden im Landschaftsschutzgebiet kommt. Außerdem wird auch Unrat von Hundehaltern zurückgelassen.
Doch nicht nur im Gebiet selbst kommt es zu Schäden, sondern auch auf benachbarten Feldern. Dort fanden sich breite, plattgetretene Schneisen, was zu Ernteausfällen bei den Landwirten führte. Und schließlich gibt es auch immer wieder Konflikte zwischen Reitern, die in Bankenfelde unterwegs sind, und Hundehaltern.
All das führte zu Überlegungen im Bezirk, das Hundeauslaufgebiet zu schließen. Es solle am besten auf eine andere Fläche verlegt werden, außerhalb des geschützten Gebiets, so der Plan. Das alles erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) nach Anfrage an den Senat. Als Ersatzfläche werde ein Gebiet östlich der Bucher Straße untersucht, teilte man ihm mit.
Spielgeräte verfielen
Das etwa 40 Hektar große Hundeauslaufgebiet im Ortsteil Blankenfelde wurde im Jahr 2000 eröffnet, berichtet Torsten Hofer. „Damals gab es hier noch Spielgeräte für die Vierbeiner: ein Hundeklettergerüst, Hindernisse und Tunnel. Die Spielgeräte wurden aber nicht gepflegt und verfielen mit der Zeit. Sie sind inzwischen längst wieder abgebaut. Das tat der Beliebtheit dieses Gebiets bis heute aber keinen Abbruch.“
Allerdings ist der Bezirk nicht der einzige Eigentümer auf der Fläche. Der andere sind die Berliner Forsten, angesiedelt bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Diese Behörde möchte indes das Gebiet, so wie es ist, erhalten. Wie Hofer erfuhr, gibt es bislang zu diesem Thema keine grundsätzliche Einigung zwischen beiden Flächeneigentümern.
Die Verordneten von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD möchten ebenfalls, so ist ihren Anträgen zu entnehmen, das Hundeauslaufgebiet erhalten und aufwerten. Würde das Bezirksamt die Beschlüsse der Bezirksverordnetenversammlung nicht beflissentlich ignorieren, könnten die Pankower eine landwirtschaftlich genutzte und geschützte Fläche vorfinden, die mit ausreichend Mülleimern und Tütenspendern ausgestattet ist sowie eine ausschließlich als Hundeauslaufgebiet ausgewiesene Fläche, heißt es aus der SPD-Fraktion. „Das Bezirksamt hat das ursprünglich mit Geräten und Bauten zum Hundetraining ausgestattete, attraktive Gelände erst verkommen lassen und beabsichtigt nunmehr dessen Schließung“, erklärt der SPD-Verordnete Mike Szidat. „Das Bezirksamt macht es sich aber zu leicht und wird den verschiedenen Interessenlagen auch nicht gerecht, wenn es die Nutzungskonflikte und den Arten- und Landschaftsschutz ausschließlich zu Lasten der Hundehalter lösen will.“
Praxisnahe Lösungen gefordert
Die rund 13 000 registrierten Pankower Hunde müssen schließlich irgendwo laufen können, meinen die Verordneten von Bündnis 90/Die Grünen und CDU. In Pankow gibt es schließlich nur noch zwei weitere Ausläufe: drei Hektar im Mauerpark und zwei Hektar im Anton-Saefkow-Park. „Zu einer artgerechten Haltung von Hunden gehört regelmäßiger und ausreichender Auslauf“, sagt Axel Lüssow von Bündnis90/Die Grünen. Deshalb fordern die bündnisgrünen Verordneten statt einer Schließung und Verlegung eine klare Abgrenzung des Hundeauslaufgebietes.
Das will auch die CDU erreichen. Lars Bocian, Bürgerdeputierter der CDU-Fraktion, ist dazu seit langem mit Anwohnern, Landwirten, Hundebesitzern und anderen Beteiligten im Gespräch: „Die Konflikte, die aufgrund unklarer Regeln und ganz unterschiedlicher Interessen seit Jahren entstanden sind, müssen jetzt endlich durch praxisnahe Lösungen behoben werden. Es müssen klare Regeln gelten, die für alle ersichtlich sind.“ Deshalb fordern die Verordneten neben einer klaren Abgrenzung des Gebietes auch eine einheitliche Beschilderung, eine deutliche Kennzeichnung von Abstellmöglichkeiten für Autos sowie eine Einfriedung des Gebietes, in dem Hunde auch ohne Leine laufen dürfen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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