Ein Platz für Menschen, Tiere und Pflanzen
Klimagerechte Sanierungsmaßnahmen am Dorfanger beginnen 2025
Der Dorfanger Bohnsdorf samt Kirche, Teich und ihn umgebender Bebauung steht unter Denkmalschutz und gilt als wichtiges Kulturgut. Allerdings ist das Ensemble in einem schlechten Zustand und soll saniert werden, wie das Bezirksamt mitteilt.
Derzeit zeigt sich die Fläche eher ungepflegt. Der Teich hat einen zu niedrigen Wasserstand, Wildwuchs überwiegt. Ziel ist, den Anger zu einem an den Klimawandel angepassten, intakten und ökologisch wertvollen, barrierefreien und denkmalgerechten Areal umzugestalten. Dazu gehört auch die Förderung der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen. Anwohner und Spaziergänger sollen sich dort wohlfühlen, der Platz ein Ort für Begegnungen werden.
Bürgerbeteiligung online und analog
„Der Dorfanger Bohnsdorf ist ein Kleinod, das seit langer Zeit brachliegt und das Potenzial hat, ein bedeutender Ort für Natur und Mensch zu werden“, sagt die für Grünflächen und Umwelt zuständige Stadträtin Dr. Claudia Leistner (Bündnis 90/Die Grünen). Infolge des Klimawandels seien Maßnahmen erforderlich, die die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen wie Hitze und Starkregen erhöhen. Deshalb sei es gerade in Städten wichtig, auch ein Kleingewässer wie den Dorfteich wiederzubeleben und das Umfeld ökologisch aufzuwerten. Für die Umsetzung ist jetzt ein Planungsbüro gefunden worden, die Verträge müssen nur noch unterschrieben werden, wie das Bezirksamt mitteilt.
BVV-Beschluss bereits 2019 gefasst
Das Geld für die Umgestaltung – 3,3 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ – steht zur Verfügung. Zehn Prozent davon trägt der Bezirk als Eigenanteil. Im laufenden Jahr sollen die erforderlichen Planungsunterlagen erstellt werden, der Baubeginn ist für 2025 vorgesehen. Bürgerinnen und Bürger werden in den Prozess eingebunden, sollen sich analog und online beteiligen können. Zusätzlich sind Veranstaltungen vor Ort geplant und Gesprächsrunden mit den ansässigen Einrichtungen.
Bereits 2019 gab es in der Bezirksverordnetenversammlung den Beschluss zur Umgestaltung des Dorfangers. Den entsprechenden Antrag hatten die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen gestellt. Erwähnt wurden unter anderem Maßnahmen zur Entschlammung des Teichs, die Entsiegelung der Wege und Grünflächen, Die Einrichtung eines Regenwassermanagements, die Instandsetzung der rund 30 historischen Gasleuchten und die Sanierung der Baudenkmale. Dazu zählt beispielsweise das um 1900 gebaute Spritzenhäuschen. Die damals geforderte Errichtung eines Umwelt- und Bildungszentrums in der näheren Umgebung ist inzwischen jedoch nicht mehr geplant.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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