Leckere Trauben aus eigenem Anbau
Bohnsdorf. Als Kakteenspezialist hat sich Siegfried Andreae (63) seit vielen Jahren einen Namen gemacht. Jetzt ist er auch Weinspezialist.
Allerdings nicht für den in Flaschen, sondern für Jenen, der in Trauben an der Hauswand hängt. „Ich habe mir vor über 30 Jahren ein paar Stecklinge von Tafelweinen aus ungarischen Bauerngärten mitgebracht. Die habe ich zu den Kakteen ins Gewächshaus gepflanzt, dort sind sie prächtig heran gewachsen“, erzählt der Bohnsdorfer.
Seine Trauben geraten unter der Sonne süß und saftig, haben allerdings Kerne. „Die professionellen Weinbauern haben leider oft mit den Kernen auch den Geschmack weggezüchtet“, ist sein Fazit.
Wer selbst Wein anbauen möchte, braucht eigentlich nur eine sonnige Fassade. Zum Keltern sind Tafeltrauben übrigens nicht zugelassen und auch nicht geeignet. „Da fehlt die Säure, dass würde sicher nur ein sehr mäßiger wein werden“, meint der Züchter.
Das zweite Steckenpferd des ehemaligen Chemikers, der auch noch alte Musikinstrumente restauriert und selbst spielt, sind die Kakteen. Die passen kaum noch in sein Gewächshaus. Den „stachligen Gewächsen“, von denen Journalisten oft schreiben, kann er nur wenig abgewinnen. „Kakteen haben nämlich keine Stacheln, sondern Dornen. Dafür haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln“, sagt er, um die Angelegenheit noch komplizierter zu machen. Und er muss es wissen. Kakteen haben es ihm schon seit seiner Kindheit angetan. „Ich habe mit sechs Jahren quasi mit dem Kakteenbuch von Walter Haage Lesen gelernt“, erinnert er sich.
Einmal im Jahr öffnet Siegfried Andreae die Türen seiner Gewächshäuser und lässt Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dann verkauft er auch Kakteen und die Stecklinge seiner leckeren Tafeltrauben.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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