Gratulation für einen Bohnsdorfer Künstler
Sinus feiert seinen 80. Geburtstag

Der Maler Harry T. Böckmann im Bohnsdorfer Atelier. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder

Geboren wurde der Bohnsdorfer Harry T. Böckmann – die Mutter war Exilrussin und entstammte großbürgerlichem Hause, der Vater schwedischem Adel – vor 80 Jahren Mitten auf der Ostsee auf einem Fährschiff zwischen Göteborg und Rostock. Sein Großvater Carl Bekmann war ein schwedischer Maler.
Weil der Junge im Nachkriegsdeutschland fast verhungert wäre, lebte er ab 1949 beim Großvater in Schweden und besuchte dort eine Privatschule. Nach dem Tod des Großvaters musste er zu seiner Familie in die DDR zurück und den schwedischen Jugendpass abgeben. "Dann habe ich Triebwerksmechaniker gelernt und später bei einem Triebwerkhersteller in Pirna und bei der Interflug gearbeitet", erinnert sich Böckmann an jene Jahre. Fast nebenbei studierte er Kunstgeschichte und Bühnenbild, arbeitete in den 80er-Jahren als freier Bühnenbildner für Theater in Anklam und Greifswald.
"Meine offizielle Zulassung als freier Künstler habe ich erst 1988 erhalten", so Harry Böckmann. Nach der Wende arbeitete er oft im eigenen Auftrag, kann aber auch Aufträge für Fernsehsender an Land ziehen. Als Deutschland 2007 die Ratspräsidentschaft in Brüssel übernahm, fertigte er für die dortigen Diensträume der Bundeskanzlerin ein Wandbild an. "Das soll heute im Kanzleramt hängen", sagt Böckmann.
Bei seinen Schülern, zu denen viele gestandene Hobbykünstler gehören, ist er auch unter dem Künstlernamen Sinus bekannt. Ihnen vermittelt er seit über 30 Jahren in Kursen, wie man aquarelliert oder in Öl oder Acryl malt. „Vom Verkauf seiner Bilder kann ja kaum ein Maler leben und ich gebe mein Wissen gern an andere Menschen weiter“, erklärt Harry T. Böckmann.
Die Tinte für seine Skizzen fertigt er übrigens aus der Rinde eines uralten Nussbaums. Dafür kocht er die Schalen der Nüsse des über 100 Jahre alten Baums aus, nachdem sie den Winter über im Freien gelegen haben.
Am 6. August feiert der Bohnsdorfer seinen 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Der Maler Harry T. Böckmann im Bohnsdorfer Atelier. | Foto: Ralf Drescher
Die Tinte für seine Skizzen wird aus der Schale von Walnüssen gekocht. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Heimatverein Köpenick aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.