Eine Fotoschau zum Geburtstag
Wolfgang Hiob zeigt in der Kulturküche Bohnsdorf Porträt, Akt, Sport und Tiere
Wolfgang Hiob, Behördenangestellter im Ruhestand, fotografiert seit 1972. Ende August feierte er seinen 70. Geburtstag. Quasi im Nachgang schenkt er sich und seinen Fans jetzt eine Ausstellung.
„Ich habe die Ausstellung rund ein Jahr lang vorbereitet. Ursprünglich sollte sie beim Kulturring in Baumschulenweg gezeigt werden. Die Galerie dort war ausgebucht, deshalb sind die Bilder jetzt in der Kulturküche in Bohnsdorf zu sehen." Für den früheren Mitarbeiter des Bezirksamts ist das quasi ein Heimspiel, nämlich genau in diesem Gebäude an der Dahmestraße hat Wolfgang Hiob bis zum Ruhestand im Tiefbauamt gearbeitet.
Mit dem Fotografieren ging es 1972 los, als Student an der Humboldt-Universität. Drei Jahre später trat er erstmals in einen Fotoklub ein, heute ist Wolfgang Hiob Mitglied im Colorklub Treptow. „Derzeit ist mein Schwerpunkt die Sportfotografie. Dabei besuche ich nicht internationale Veranstaltungen, zu denen ich als Hobbyfotograf ohnehin kaum Zutritt erhalte. Meine Partner sind lokale Sportvereine mit ihren regionalen Sportfesten. Ich habe inzwischen engen Kontakt zur Turn-Talentschule Corona, die ich sogar ins Trainingslager nach Kienbaum begleiten darf. Mich beeindruckt, dass ich dort oft Leistungsbereitschaft, Anmut und Gracie in einem Foto darstellen kann“, sagt Wolfgang Hiob.
Der zweite Teil der Ausstellung zeigt Tierfotos. Seit einiger Zeit hat Hiob eine Jahreskarte für den Tierpark, und um die richtig auszunutzen, lässt er sich dort fast jede Woche blicken, die Kamera natürlich immer im Schlepptau.
Ein Raum in der Kulturküche ist Aktfotos und Porträts vorbehalten. Hiob hat bereits zu DDR-Zeiten preisgekrönte Aktbilder abgeliefert. Im Bezirk wurde er bekannt, nachdem 2010 die damalige Bürgermeisterin Gabriele Schöttler aus einer Personalausstellung im Köpenicker Rathaus erst ein paar Aktfotos abgehängt und Tage später die gesamte Ausstellung in einen Kiezklub nach Altglienicke verbannt hatte. Als Hiob 2016 erneut im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung im Rathaus Köpenick Aktmotive an die Wand hängte, schlug erneut die bezirkliche Kulturzensur zu und verbannte die Bilder und die eines Kollegen. Der Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi (Linke) gab den Fotos dann Asyl in seinem Schöneweider Bürgerbüro.
„Bei der aktuellen Ausstellung hat mir aber keiner in die Fotoauswahl reingeredet, und die Tür zum Raum mit den Aktbildern steht auch immer offen. Wir werden keine Ausweise kontrollieren, damit nur Erwachsene die Bilder zu sehen bekommen“, verspricht Hiob mit Schmunzeln.
Die Ausstellung „Momente“ ist vom 22. Oktober bis 6. Dezember in der Kulturküche Bohnsdorf, Dahmestraße 33, zu sehen, der Eintritt ist frei. Geöffnet ist montags bis donnerstags von 12 bis 18 Uhr.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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