„Freunde der Stötzner-Schule“ feiern 30-jähriges Jubiläum
Mit verlorenen 500 D-Mark fing alles an

Der Vereinsvorsitzende Andreas Kessel berichtete beim Sommerfest über 30 Jahre Vereinsgeschichte. | Foto: Christian Schindler
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  • Der Vereinsvorsitzende Andreas Kessel berichtete beim Sommerfest über 30 Jahre Vereinsgeschichte.
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Der Verein „Freunde der Stötzner-Schule“ ermöglicht seit 30 Jahren dem sonderpädagogischen Förderzentrum mit dem Schwerpunkt „Lernen“ an der Tietzstraße 26 viele Dinge, die über den eigentlichen Schulhaushalt nicht zu finanzieren wären.

Alles begann im Frühjahr 1989, als der Stötzner-Schule 500 D-Mark durch die Lappen gingen. Das war der Hauptpreis des Wettbewerbs „Batterien sind Plus und Minus“, den die Berliner Stadtreinigung zusammen mit einem Unternehmen ausgelobt hatte. Die Schüler hatten fleißig Alt-Batterien gesammelt. Das Geld ging jedoch an das Bezirksamt, da die Schule keine Einnahmen haben durfte.

So etwas sollte der Schule nicht noch einmal passieren. Also gründeten die Initiatoren der Alt-Batteriesammlung, Heribert Schlootz-Reiplinger und Andreas Kessel, einen Förderverein. Kessel ist bis heute der Vorsitzende, und er kann daher zum 30-jährigen Vereinsbestehen eine Menge berichten.

Gut gemeinter Einsatz
führt zu Schaden

Erste Projekte waren die Folie für den Gartenteich und ein Basketballkorb. Doch bald schon wurde es teurer. 10.000 D-Mark brachte der Verein für ein Klettergerüst auf dem Schulhof 1996 zusammen. Und er setzte auf Kontakte. Als die Schulwiese im Rahmen des Programms „Grün macht Schule“ abwechslungsreich gestaltet wurde, besorgte er den Beton für einen Kletterfelsen. Den stellte anschließend die Berufsfeuerwehr mit einem 30-Tonnen-Kran auf – und musste anschließend das Straßenpflaster vor der Schule reparieren, weil das nicht für das schwere Gefährt ausgelegt war.

Auch Konflikten ging der Verein nicht aus dem Weg. 1999 hatte man bei einem Besuch im Kreis Oberhavel einen Pavillon gesehen, unter dessen Dach Stockbrot gebacken werden konnte. Der wurde Vorbild für eine Bauzeichnung, die der Verein anregte. Alle waren für den Neubau, bis auf die bezirkliche Denkmalpflege. Die sah den unter Denkmalschutz stehenden Schulbau in seiner Wirkung beeinträchtigt. Der Verein nahm Kontakt mit der oberen Denkmalbehörde auf – seit 2001 steht der Pavillon.

Jährliche Skireise für alle

Neben vielen einzelnen Hilfen für die Schule gibt es auch Kontinuitäten. So ist der Verein seit 15 Jahren Halter eines PKW-Anhängers, mit dem die Schülerfirmen Transporte organisieren. Auch der große Fundus an Skiausrüstungen geht auf das Konto des Vereins. Die Schule organisiert jährlich eine klassenübergreifende Skireise – und kein Kind soll ihr fernbleiben müssen, weil sie für die Familie zu teuer wäre.

Die Kontinuität des Vereins strahlt auch auf die Schule ab. Der verloren gegangene Preis für einen Umweltwettbewerb stand am Anfang der Vereinsgeschichte. Seit 1999 schreibt das Unternehmen Bartscherer einen Altpapiersammelwettbewerb aus, für den halbjährlich Bilanz gezogen wird. Es gab also bisher 40 Siegerehrungen. Dabei kam die Stötzner-Schule 31 Mal auf Platz 1, und neunmal auf Platz 2. Der Vereinsvorsitzende Kessel hat auch hierzu die Zahlen parat: Da kamen rund 940.000 Kilogramm Papier zusammen, und es wurde ein Preisgeld von mehr als 55.000 Euro gewonnen.

So viel Engagement war dem CDU-Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen auch den aktuellen Borsigwalder Ehrenamtspreis wert. Er übergab dem Verein damit auch 200 Euro.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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