Borsigwalde. Beim Projekt Jobpilot werden Jugendliche von Ehrenamtlichen von der Schule bis zur Ausbildung begleitet. An der Stötzner-Schule, Tiezstraße 26, wurde jetzt Projekt-Halbzeit gefeiert.
Lernschwache Schüler haben es besonders schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Viele haben Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben, können nur mit Mühe rechnen und weisen Wissenslücken auf. Um ihre Chancen zu verbessern, helfen ihnen in Reinickendorf ehrenamtliche Paten, die sogenannten Jobpiloten. Ihre Aufgabe: Sie unterstützen die Schüler bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz.
Marcel Lüders (34) und Virginia Hiller (16) sind seit sechs Monaten ein Team. Der Jugendamtsmitarbeiter suchte eine ehrenamtliche Aufgabe und fand die Jobpiloten. Virginia lernte er kennen, als sie noch die Stötzner-Schule, ein sonderpädagogisches Förderzentrum in Borsigwalde besuchte. Beide haben ein klares Ziel vor Augen. "Ich will Zweiradmonteurin werden", sagt die junge Frau. Doch für eine Ausbildung sind ihre Abschlussnoten zu schlecht. "Deshalb gehen wir einen Schritt nach dem anderen", erklärt Lüders. An einer Schule in Pankow holt Virginia jetzt erst mal ihren Hauptschulabschluss nach. Er motiviert sie dabei, hilft ihr in Problemfächern und übt mit ihr Bewerbungen zu schreiben. "Virginia kann ehrgeizig sein, sie braucht nur ein Vorbild und Orientierung", sagt ihr Pate.
Seit Beginn des Patenschaftsprojekts Jobpiloten im Januar 2013 hat die gemeinnützige Integra GmbH schon 20 solcher Tandems auf den Weg gebracht. Bis zu drei Jahre lang betreuen die Jobpiloten lernschwache oder lernbehinderte Schüler. Kooperationen gibt es mit fünf Schulen in Reinickendorf: Lauterbach-Schule, Richard-Keller-Schule, Bettina-von-Arnim-Schule, Stötzner-Schule und Wiesengrund-Schule. Die Paten kommen aus ganz Berlin. "Für die Schulen ist eine solche Patenschaft eine wunderbare Ergänzung zu ihrem berufsorientierten Unterricht", sagt Projektleiterin Magdalena Weinsziehr. Gefördert wird das Projekt von der "Aktion Mensch" und vom paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin. Die Zukunft ist offen, wenngleich Weinsziehr zur Halbzeit optimistisch bleibt. Das Projekt sei zu wertvoll und zu erfolgreich, um es einfach auslaufen zu lassen. Außerdem wollen die Jobpiloten weiter expandieren. In Pankow gibt es sie ebenfalls schon.
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