Einrad-Kids treten beim Internationalen Deutschen Turnfest auf
"Dort werden wir unter anderem bei der Abschlussveranstaltung auftreten", sagt Akrobatik-Trainerin Barbara Noack und freut sich. "Das Turnfest ist für jeden, der mal mit dabei war, ein unvergessliches Erlebnis." Noack betreut zwei Angebote beim SC, in denen sich alles um die Zirkuskünste dreht: Die Akrokids treffen sich dienstags in der Sporthalle der Benjamin-Franklin-Schule, Sommerfelder Straße 5-7, von 16.30 bis 18.30 Uhr. Ob menschliche Pyramiden, Turnen am Trapez, Clownerie, Pantomime oder Jonglieren - für Mädchen und Jungen ab sieben Jahren öffnet sich die faszinierende Welt der Akrobatik. Und donnerstags können sich alle Interessierten an gleicher Stelle von 16 bis 19 Uhr auf dem Einrad ausprobieren. In der ersten Stunde kommen die Anfänger, später dann die Fortgeschrittenen zum Zug. Zurzeit gibt es zwölf Einrad-Kids, ausnahmslos Mädchen.
"Es wäre schön, wenn auch mal ein paar Jungen vorbeikommen würden", sagt die Trainerin. Einräder in unterschiedlichen Größen können bei Bedarf gestellt werden. Barbara Noack vermittelt eine - wie sie sagt - sehr selbstständige Form des Fahrens: Die Kinder werden nicht ständig gehalten, lernen, gar nicht erst zu stürzen, und sie erfahren zudem einiges über den Aufbau ihres Sportgeräts und die Funktion einzelner Komponenten. Das benötige zwar Zeit, dafür lernten die Kinder das Fahren so aber richtig, und sie seien schneller in der Lage, Figuren auf dem Rad zu Turnen.
"Ein guter Gleichgewichtssinn ist natürlich von Vorteil. Darüber hinaus hängt aber vieles von der Lern- und Übungswilligkeit jedes Einzelnen ab", sagt Noack, die darüber hinaus an Schulen Zirkusprojekte und Akrobatik-AGs leitet und in Workshops auch Erwachsenen das Einradfahren beibringt.
Die Erziehungswissenschaftlerin und Sonderpädagogin hat früh den Hang zur Akrobatik entdeckt, war selbst Artistin, bevor sie begann, andere Menschen in diese Kunst einzuweihen. "Was wir machen, würde ich als eine exotische Art von Sport bezeichnen. Wir tauchen in eine andere Welt ein - und das ist etwas, das ganz besonders die Kinder lieben."
Bei Jubiläen, Stadtteil- und Sportfesten wird das Erlernte dann zur Aufführung gebracht. Noack legt besonderen Wert darauf, dass sich die Kinder mit ihren Ideen einbringen. Die Choreographien werden dann gemeinsam erarbeitet. Ohnehin sollen der Showgedanke und das Miteinander im Mittelpunkt stehen. "Die Kinder sind in der Schule und in großen Teilen ihres weiteren Lebens dem täglichen Wettbewerb ausgesetzt. Da ist es wichtig, ihnen etwas anzubieten, wo der Wettbewerb überhaupt keine Rolle spielt", so die Trainerin.
Bei den Einrad-Kids kann jeder mitmachen. Barbara Noack: "Mir ist egal, wie ein Kind aussieht, wo es her kommt und wie sein soziales Umfeld ist. Ich versuche, aus jedem das Bestmögliche herauszuholen."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
Kommentare