„Das ist gelebte Integration“: SC Borsigwalde lädt zum 25. Tag gegen Ausländerfeindlichkeit
Am Donnerstag, 10. Mai, veranstaltet der SC Borsigwalde seinen 25. Tag gegen Ausländerfeindlichkeit. Auf der Günther-Jäger-Sportanlage an der Tietzstraße werden sich in diesem Rahmen von 10 bis 17 Uhr junge Fußballer im Alter von elf und zwölf Jahren miteinander messen.
Im Mai 1992 setzte der SC Borsigwalde als Antwort auf den Angriff auf ein Asylbewerberheim in Hoyerswerda acht Monate zuvor ein Zeichen und veranstaltete sein Turnier gegen Ausländerfeindlichkeit als Botschaft eines Fußballvereins, der sich damit eines Themas annahm, das damals wie heute wichtig ist. „Wir haben schlichtweg ein Alleinstellungsmerkmal, weil keiner so früh dran war mit diesem Thema wie die damaligen Verantwortlichen“, sagt SC-Jugendleiter und Turnierorganisator Matthias Wolf. „Wenn es heute fast schon zum guten Ton gehört, Integrationsarbeit zu machen – so war das damals noch Pionierarbeit und stieß nicht überall auf Begeisterung.“
Namhafte Klubs aus Berlin und Brandenburg sind dabei
Zum Jubiläum haben sich zahlreiche Vereine angekündigt, die sich auch dem Thema Integration verschrieben haben: Der FC Internationale, der seit 30 Jahren mit dem Slogan „No Racism“ auf dem Trikot spielt, hat ebenso zugesagt wie der SV Babelsberg 03, der für klare politische Botschaften gegen rechte Tendenzen im Fußball bekannt ist. Aber auch Türkiyemspor, der FSV Hansa 07, der FC Kreuzberg, der SV Buchholz und Viktoria Mitte – sie alle sind für ihre Integrationsarbeit bereits ausgezeichnet worden. „Bei diesem Thema ist Borsigwalde ganz weit vorn – was an der Tietzstraße passiert, ist so auf einen Nenner zu bringen: gelebte Integration“, freut sich auch Mehmet Matur, Integrationsbeauftragter beim Berliner Fußball-Verband.
Dank der großzügigen Spenden von zwei Unternehmen und einem Sporthaus werden alle Spieler verköstigt, erhalten Pokale, Medaillen und Erinnerungsshirts in ihren Vereinsfarben. „Das wird ein buntes Bild, so bunt wie das ganze Teilnehmerfeld – und so bunt wie auch unser Verein ist“, erklärt Matthias Wolf. Beim SC Borsigwalde jagen zurzeit rund 400 Jugendspielern dem runden Leder hinter – auch von ihnen haben rund die Hälfte einen Migrationshintergrund.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.