Ist nur ein „Müll-Zaun“ die Lösung?
Bezirk und BSR kämpfen seit Langem gegen übervolle Abfalltonnen in Borsigwalde
Am 10. August war die Müllkippe kurz verschwunden. Die BSR hatte den Abfall entsorgt. Keine zwei Tage später jedoch waren die kleinen, beziehungsweise defekten Müllbehälter wieder übervoll gewesen, berichtet ein Anwohner der Berliner Woche.
Die Müllhalde befindet sich an der Holzhauser- und Räuschstraße in Borsigwalde. Dass die dortigen Mülltonnen ständig mit Abfall übervoll sind und sich schnell wieder nach der Entleerung befüllen, ist der Bezirkspolitik bekannt. Eine anhaltende Lösung scheint trotzdem nicht ganz einfach zu sein.
Die Dreckecke gebe es seit knapp vier Jahren, berichtete ein Anwohner. Hauptursache seien die viel zu kleine Müllcontainer und ein „funktional unzureichender Müllplatz“. Wegen der Nähe des privaten Müllbereichs zum öffentlichen Gehweg werde auch dieser häufig vermüllt. Manchmal würden die Säcke gleich auf den Bürgersteig gestellt und bei Wind verteile sich der Abfall auf die benachbarten Grundstücke. Angesichts dieser Situation wirft der Anwohner dem Bezirksamt Untätigkeit vor. Es mache ihn „fassungslos“, dass die Verwaltung nicht in der Lage sei, hier zielgerichtet vorzugehen.
Der Bezirk bemühe sich gemeinsam mit der BSR um eine dauerhafte Lösung, heißt es in einer Antwort der zuständigen Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU). Laut BSR werde der Müllstandplatz regelmäßig angefahren und die Tonnen entleert, erklärte das Ordnungsamt und fügt hinzu, dass die Stadtreinigung Anordnungen über Art und Zahl der Abfallbehälter oder ihren Standort treffen könnte.
Gegen die zahlreichen Abfallablagerungen könne der Bezirk nur bedingt rechtlich vorgehen. Jedes Mal habe das Ordnungsamt den Eigentümer dann zur Entsorgung aufzufordern, was es auch tue. Dieser Pflicht sei dieser nachweislich auch nachgekommen, sodass das Verwaltungsverfahren abgeschlossen und eingestellt werde, bis es bei der nächsten Abfallansammlung zu einem neuen Verfahren komme.
Das Ordnungsamt kontrolliere zudem das Gebiet auch zu unterschiedlichen Zeiten, um gegebenenfalls Abfallsünder zu identifizieren. Außerdem werde derzeit das Errichten eines Zauns um den Müllstandplatz durch den Eigentümer geprüft. Behördlich angeordnet werden könne das aber nicht.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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