Berliner-Woche-Leser entdeckt Fehler auf Geschichtsstele

Der 76-jährige Rudolf Kendzia ärgert sich über einen Fehler auf der Stele im Britzer Garten. | Foto: KT
  • Der 76-jährige Rudolf Kendzia ärgert sich über einen Fehler auf der Stele im Britzer Garten.
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Britz. Viele Wege führten nach Britz - oder auch aus dem Ort heraus, als er noch das kleine Dorf im märkischen Land war. Damals war das System einfach und verständlich. Die meisten Wege und Straßen waren nach dem Ort benannt, zu dem sie führten.

Also fuhren die Bauern mit Pferd und Wagen auf dem Mariendorfer Weg eben nach Mariendorf, auf dem Marienfelder Weg ging es ... genau, nach Marienfelde. Das änderte sich aber, als Britz vom Oktober 1920 an zu Groß-Berlin gehörte. Plötzlich gab es zu viele Straßen mit gleichen Namen, Umbenennungen waren die Folge.

Mit der Geschichte der Dörfer rund um Britz hat sich Berliner-Woche-Leser Rudolf Kendzia beschäftigt. Er kennt sowohl die alten als auch die neuen Straßennamen. Kendzia freut sich, wenn historische Merkmale aus der Zeit der Dörfer für die nächste Generation sichtbar bleiben. Geschichtswissen findert der 76-jährige Neuköllner sehr wichtig für die Jugend. "Früher führte die Mariendorfer Allee von Britz ins Nachbardorf Mariendorf", weiß Rudolf Kendzia. Doch dieser Straßenname ist verschwunden. Heute verläuft dort die Mohriner Allee. Auf der Seite von Mariendorf ist der alte Name erhalten geblieben: "Britzer Straße".

Der Verbindungsweg zwischen Britz und Marienfelde ist aus dem Stadtplan ganz verschwunden. Aus dem Marienfelder Weg wurden gleich mehrere neue Straßen. Es beginnt mit dem Massiner Weg, dann folgen der Sangerhauser Weg, die Tauernallee und Säntisstraße. Dazwischen liegt heute der Britzer Garten. "Der Marienfelder Weg verlief durch eine große unbebaute Fläche", erzählt Rudolf Kendzia. "Das war die Buckower Feldmarkt." Die Buckower Feldmark war bekannt für unzählige Hasen und Kaninchen, weshalb sie der Kaiser zu seinem Jagdrevier für Niederwild erwählt hatte. Auf diesem Gelände wurde in den 1980er-Jahren die Bundesgartenschau errichtet, heute ist es der Britzer Garten. Rudolf Kendzia freut sich darüber, dass der Britzer Garten an die historischen Wegebeziehungen gedacht hat und mit Tafeln daran erinnert.

Aber er hat einen Fehler entdeckt. "Am südlichen Ende des Gartens steht eine Stele", so Kendzia. "Sie soll an den Marienfelder Weg erinnern, der an dieser Stelle auf die heutige Sangerhauser Straße traf. Dort steht, dass es der Weg nach Mariendorf war, nicht - wie’s korrekt wäre - der nach Marienfelde."

Auf Anfrage beim Britzer Garten bedankte sich Parkmanagerin Gabriele Kleuvers von der Grün Berlin für den Hinweis. Sie freute sich über den aufmerksamen Besucher, der den Fehler entdeckt hat. Andererseits ärgerte sie sich natürlich über die falsche Angabe auf der Stele. "Das tut uns sehr leid." Doch sie kann den Fehler nicht so schnell korrigieren, wie es sich Rudolf Kendzia wünscht. So eine Stele kostet viel Geld, es müsste die komplette Scheibe ausgetauscht werden. "Wenn wir die Stele einmal erneuern müssen, dann werden wir den Hinweis natürlich auch berücksichtigen."

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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