Verschleppt und ermordet
Kinderbilder aus Theresienstadt im Haus der Diakonie zu sehen
Der 27. Januar ist der internationale Gedenktag an die Befreiung von Auschwitz und die Opfer des Holocaust. Im Diakoniehaus Britz, Buschkrugallee 131, wird an diesem Tag eine Ausstellung mit Kinderbildern aus dem KZ Theresienstadt gezeigt. Deren Titel lautet „Schmetterlinge hab’ ich hier nie gesehen“.
Mehr als 15.000 jüdische Mädchen und Jungen wurden von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt deportiert. Für die meisten ging es von dort aus weiter ins Vernichtungslager Auschwitz. Nur etwa 100 von ihnen haben die Nazi-Diktatur überlebt. Ihre Bilder, die sie in Theresienstadt malten, spiegeln ihre Wünsche, Hoffnungen und Ängste in einer menschenunwürdigen Umgebung wider. Zu vielen der Werke existieren keine Angaben oder es sind nur die Vornamen der Kinder bekannt. Über das Schmetterlingsbild, das auf dem Ausstellungsplakat zu sehen ist, weiß man ein klein wenig mehr. Geschaffen hat es Margit Koretzová, geboren am 8. April 1935. Noch keine sechs Jahre alt, wurde sie von Pilsen nach Theresiensstadt verschleppt. Dort blieb sie auf den Tag genau zwei Jahre, bis sie am 4. Januar 1944 nach Ausschwitz musste. Dort fand sie den Tod.
Die Ausstellung wird am Freitag, 27. Januar, um 17 Uhr eröffnet. Die 28 Drucke, hergestellt von Abzügen der Originale, sind auch am Sonnabend und Sonntag, 28. und 29. Januar, von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Für die Organisation zeichnen die Anwohnerinitiative „Hufeisern gegen Rechts“ und der Britzer Bürgerverein verantwortlich.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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