Theaterprojekt feiert am 30. August Premiere
Drei Wochen lang haben Djamina als Prinzessin, Nina-Celine als Sandkorn, Fatima als Blume und Lucie als Fee jeden Nachmittag geprobt. Neben vielen anderen Kindern aus den drei Schulen in dem Wohngebiet haben sie sich am Theaterprojekt der Künstlerin Seraphina Lenz "Werkstatt für Veränderungen" beteiligt. Texte wurden geschrieben und auswendig gelernt, die Dekoration gebaut und die Kostüme geschneidert.Seit zehn Jahren ist die Künstlerin schon mit Kunstprojekten im Wohngebiet tätig. Dieses künstlerische Langzeitprojekt von Seraphina Lenz sollte das Sanierungsgebiet Wederstraße in Neubritz begleiten. Es war eigentlich als Wettbewerbsbeitrag für die Gestaltung des Carl-Weder-Parks entwickelt worden. Sieben Jahre lang inszenierte die Bildhauerin Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen in der Grünanlage.
Vor drei Jahren wurde die Idee für eine Theateraufführung geboren. Unter dem verwaisten Zeltdach in der Rungiusstraße wurde die Vision Wirklichkeit. Aus dem Zelt wurde der "Weiße Riese". "Wir wollen überlegen, was wir an diesem Ort alles machen können", berichtet Seraphina Lenz. In diesem Jahr hat die Künstlerin mit ihrer Aktion die ersten drei Wochen des neuen Schuljahres ausgefüllt. Über 200 Kinder sind zu den Workshops gekommen. Auch die Lisa-Tetzner-Schule, die Teltowkanalschule und die Zürichschule haben sich mit Projekttagen beteiligt und werden auch bei der Theateraufführung mit dabei sein.
Das Ergebnis der drei Wochen Workshop können sich Kinder, Eltern und Lehrer bei der Premiere am Freitag, 30. August, um 20 Uhr ansehen. Es geht um ein Märchen, das natürlich ein gutes Ende findet. "Es geht um ein Sandkorn, das durch einen Sturm nach Neukölln geweht wird", erklärt die Künstlerin. Prinzessin und Sandkorn lernen sich auf der Straße kennen und sind beide ganz unglücklich. Auch die Blume macht keinen glücklichen Eindruck, denn sie hat lange kein Wasser mehr bekommen. Sie reisen zusammen aus und landen nach vielen Abenteuern auf einer einsamen Insel. Dort treffen sie auf die Fee und den Riesen. Wie die drei Auswanderer erlöst werden, das können die Zuschauer bei der Premiere erleben.
"Ich möchte hier einen richtigen Kulturstandort mit der Freilichtbühne unter dem Zeltdach entwickeln", so ist die Vision von Seraphina Lenz. Die Vorraussetzungen sind günstig. In den drei Wochen des Kunstprojekts hat sich der Ort zu einem Treffpunkt im Kiez entwickelt. Viele Frauen mit Kinderwagen kommen am Nachmittag zum Kaffeeklatsch vorbei und sehen den Kindern bei den Proben zu.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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