Freunde der Hauptstadtzoos: Ina Oehlert ist das 4000. Mitglied im Förderverein
Berlin eint die Begeisterung für große und kleine Tiere. Das bekommt auch der Förderverein Freunde der Hauptstadtzoos zu spüren. Seit 2008 hat sich die Mitgliederzahl fast verfünffacht. Ina Oehlert aus Rudow wurde jetzt als 4000. Ehrenamtlerin aufgenommen.
„Wunderbar, dass es so passiert ist – ich freue mich, dabei zu sein“, sagt Ina Oehlert lächelnd. Sie ist davon überzeugt, die freiwillige Arbeit, die sie seit eineinhalb Jahren im Tierpark macht, ist eine der besten Entscheidungen ihres Lebens.
Zufällig las sie 2016 in der Zeitung „Berliner Tiere“, die der Förderverein in Zusammenarbeit mit der Berliner Woche herausgibt, einen Artikel über die Tierpark-Scouts. „Das hört sich gut an“, dachte die 64-Jährige. Gleich am nächsten Tag nahm sie Kontakt auf und stellte sich kurze Zeit später im Tierpark vor. Nach dem ersten Gespräch schlenderte sie trotz regnerischen Wetters durch die weitläufige Anlage und blieb vor den Schneeziegen stehen. Was dann passierte, sieht Ina Oehlert als „positive Botschaft“. Denn eine Ziege kam direkt auf sie zu und gab laute, freundliche Töne von sich. „Okay, dachte ich, die begrüßt mich jetzt“, erinnert sich die Rudowerin.
In den folgenden Wochen wurde sie zunächst als Scout eingearbeitet und war dann als Ansprechpartner für Besucher im Park unterwegs. Auch beim Rokokofest half sie mit, ebenso an Infoständen und bei vielen anderen Veranstaltungen im Schloss Friedrichsfelde und im Tierpark. „Es ist eine tolle Gemeinschaft von Gleichgesinnten, man ist sofort dabei und fühlt sich wohl“, sagt Ina Oehlert. Und so stand ihr Entschluss fest, dem Förderverein der Hauptstadtzoos beizutreten. Schließlich könne sie nun noch aktiver werden: beispielsweise an Fortbildungen oder auch Fahrten teilnehmen.
Im Frühjahr beginnt die Greifvogelshow
Schon jetzt freut sich die agile Seniorin auf das kommende Frühjahr, wenn die Greifvogelshow in der Kiekemal-Arena in die nächste Runde geht. Vögel und Eulen drehen dann ihre Runden über den Köpfen der Zuschauer und landen wieder sicher auf dem Handschuh des Tierpflegers. „Dieser Ort gehört zu meinen Lieblingsplätzen in Friedrichsfelde“, sagt die ehrenamtliche Helferin. Gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern sorgt sie während der Freiluft-Shows für Ruhe und Ordnung, sie schließt unter anderem die Tore, wenn die Vorstellungen beginnen.
Dass sich Ina Oehlert, die Jahrzehnte im LaGeSo arbeitete, als Rentnerin nicht zur Ruhe setzt, hat etwas mit ihrer Lebenseinstellung zu tun: Anderen helfen, neue Menschen kennenlernen und von ihnen lernen – das ist ihr Motto. Schon als ihre beiden Kinder noch zur Schule gingen, war sie als Wahlhelferin und im Sportverein aktiv. Inzwischen hilft sie in der Schöneberger Suppenküche, ist als ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht im Einsatz und engagiert sich als Hilfsschöffin beim Amtsgericht Tiergarten: „Mir gibt das viel Kraft und Erfüllung.“ Auch Familie und Freunde unterstützen sie und sagen: „Tue, was dir Spaß macht.“
So richtig entspannen kann Ina Oehlert beim Malen. Nachdem sie fast 30 Jahre töpferte, widmet sie sich jetzt vor allem dieser Kunst. Landschaftsmotive gehören zu ihren Favoriten. Aber auch einen Eisbären verewigte sie schon auf einem Bild. Die Eintrittsurkunde in den Förderverein bekommt einen Platz in ihrem „Tierpark-Ordner“: Neben Scout-Unterlagen und Informationen zu Artenschutzprogrammen.
„Wir brauchen Menschen wie Ina Oehlert, die sich mit ihrer Mitgliedschaft für die Hauptstadtzoos engagiert, aber auch darüber hinaus ehrenamtlich in vielen Bereichen tätig ist. Sie ist eine große Bereicherung für uns“, sagt Thomas Ziolko, Vorsitzender des Fördervereins Freunde der Hauptstadtzoos. Er freut sich auch, dass die Berliner Woche seit vielen Jahren ein wichtiger Medienpartner und inzwischen auch Mitglied des Fördervereins ist.
In diesem Jahr finanzieren die Freunde der Hauptstadtzoos unter anderem den Neubau der Malaienbär-Anlage mit 150 000 Euro. Darüber hinaus wollen sie bis Ende 2018 immerhin 80 000 Euro für den Umbau der Wolfsanlage im Zoo Berlin spenden.
Autor:Steffi Bey aus Köpenick |
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