Sven Kersten aus Britz ist Hausmeister des Jahres
Britz. Da freut sich aber jemand und zwar Sven Kersten. Schließlich kürte ihn die Wohnungsbaugesellschaft Degewo zum Hausmeister des Jahres. Und das hat auch seinen guten Grund, wie die Berliner Woche beim Besuch an Kerstens Arbeitsplatz herausfand.
Seit fünf Jahren bereits wählt die degewo ihren Hausmeister des Jahres auf Vorschlag der Bewohner und kürt sie pünktlich zum sommerlichen Mieterfest. In diesem Jahr wurden fünf tüchtige Kräfte vom Fach ausgezeichnet, darunter ein Neuköllner Favourit: Sven Kersten kam sowohl bei den Mietern, als auch bei der Geschäftsleitung des Unternehmens gut an.
Dabei ist Sven Kersten kein „gewöhnlicher Hausmeister“, sondern arbeitet in der Seniorenresidenz in Britz rund um die dort 58 befindlichen Mietwohnungen plus Ferienwohnung für die Besucher. Der 47-jährige freut sich riesig über diese Auszeichnung, denn schließlich arbeitet er schon seit einem guten viertel Jahrhundert als Hausmeister bei der Wohnungsgesellschaft.
Angefangen hat der gelernte Glas- und Gebäudereiniger als Hausmeister im Brunnenviertel in Wedding. „Damals gab es noch eine Dienstwohnung“, erinnert sich Kersten, „denn die Hausmeister waren auch für die Fahrstühle zuständig.“ So manchen Fahrgast musste er in dieser Zeit aus der Kabine befreien. 1999 wurde ein Hausmeister für das Verwaltungsgebäude in der Potsdamer Straße gesucht. Kersten erinnert sich noch gern an die Dienstwohnung auf dem Dach mit einem guten Blick auf die ganze Stadt. Auch die unmittelbare Zusammenarbeit mit der Chefetage und der Verwaltung hat ihm gelegen. Kontrollgänge nach Feierabend gehörten dazu und morgens musste er das Gebäude für die Mitarbeiter aufschließen.
In der Residenz gehören viele Aufgaben zu seinem Bereich. „Seit 2009 arbeite ich hier“, sagt er. Damals gab es den Wunsch, dass ein Hausmeister ausschließlich für die Residenz zuständig ist und nicht für das ganze Wohngebiet. „So wurde ich gefragt, ob ich auch die Gartenpflege und die Reinigung übernehmen will.“ Er sagte zu und ist seit dem die gute Seele hier.
Und das ist auch wichtig: „Es sind vor allem Alleinstehende, die hier wohnen“, weiß Kersten. Alleinstehende, die dann und wann einmal Hilfe brauchen. Aber auch 10 Ehepaare leben hier. Der Altersdurchschnitt liegt bei über 80 Jahren. So hat Kersten alle Hände voll zu tun, wie er sagt: von Glühlampen wechseln über einen tropfenden Wasserhahn bis zur verstopften Rohrleitung. Aber auch die Pflege der großen Wiesen, der vielen Bäume und Sträucher gehören zu seinem Aufgabengebiet. „Ein paar Mieter haben sich ein kleines Stück Garten angelegt“, erzählt er. Da pflanzen sie ihre Blumen und Kersten hilft ihnen bei der schweren Arbeit. Für einen kleinen Plausch bei einer Tasse Kaffee nimmt er sich denn schon mal die Zeit, wenn er in einer Wohnung die Gardinen abnimmt oder den schweren Koffer vom Schrank holt. „Ich kenne alle Mieter mit Namen, das ist doch selbstverständlich.“
Kersten hat einen strengen Arbeitsplan. Bestimmte Arbeiten, die mit Geräuschen verbunden sind, kann er nur am Vormittag erledigen. Das hat Vorrang, sagt er. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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