Neuköllns Ruderer auf Erfolgswelle
RG Wiking bester Verein Deutschlands
Freude bei den beiden einzigen Rudervereinen im Bezirk: Der RG Wiking holte kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften den Oskar-Ruperti-Preis und ist damit der erfolgreichste Verein. Und auch bei den Frauen des „Neuköllner Ruderclubs Berlin (NRCB)“ gibt es Erfolgsmeldungen.
Bei der Regatta auf dem Brandenburger Beetzsee wurden im Juli in den Großbootsklassen, vom Doppelzweier bis zum Achter, die nationalen Meister ermittelt. Die Wikinger Daniel Lawitzke und Lukas Oldach holten die Silbermedaille im Doppelzweier. Im Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann konnten sich Jonas Steffen, Jan Mannes, Marcel Gallien und Paul Klonowsky über Bronze freuen.
„Das waren sehr enge Rennen auf der 1000-Meter-Distanz. Ärgerlich sind die drei vierten Plätze, im leichten Doppelzweier, im Vierer und Achter“, bilanziert Cheftrainer Maik Zentner. Doch die vielen guten Ergebnisse reichten für den begehrten Oskar-Ruperti-Preis. Damit hat die RG Wiking die höchste Vereinstrophäe nach 1998 zum zweiten Mal geholt.
„Obwohl uns einige Leistungsträger fehlten, konnten wir uns im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern“, so Zentner. So war Max Röger nicht mit von der Partie. Er trainiert zurzeit im Leichtgewichts-Doppelvierer für die Weltmeisterschaft, die im September in Bulgarien stattfindet.
Weil die RG Wiking ein reiner Männerverein ist, haben sich ruderbegeisterte Frauen im März 2015 bei ihm an der Haarlemer Straße 45 eingemietet und den NRCB gegründet. Und sie haben ein echtes Ass in ihren Reihen: Luisa Simon holte sich in den vergangenen beiden Jahren gemeinsam mit ihrer Kreuzberger Partnerin Sophie Vardakas im Leichtgewichts-Doppelzweier die Titel „Deutsche Junioren Meisterin“ und „Deutsche Vizemeisterin“. Nun hat sich das Erfolgsduo für die Teilnahme an der U23-Europameisterschaft qualifiziert und fährt als Teil der deutschen Equipe nach Weißrussland. Damit startet der NRCB zum ersten Mal bei einer internationalen Regatta.
Außerdem haben sich zwei weitere Mädels für die Juniorenmeisterschaft in Köln qualifiziert – nach nur einem guten Jahr Training. Auch bei den noch Jüngeren läuft es: Die Gruppe der Zehn- bis Vierzehnjährigen ist mit 25 Mitgliedern gut besetzt. Bei den Masters, das sind die über 27 Jahre alten Ruderer, musste sogar ein vorübergehender Aufnahmestopp ausgesprochen werden.
Beide Vereine freuen sich aber auf weitere Ruderfreunde aller Altersgruppen und Leistungsklassen. „Rudern ist in Neukölln noch lange nicht so etabliert wie in anderen Bezirken. Vielleicht weil ihm, ganz zu Unrecht, nach wie vor das Etikett eines Elitesports angehängt wird. Das wird sich im Laufe der Zeit hoffentlich ändern“, sagt Ulrike Suchantke vom NRCB.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.nrc-berlin.de und www.rg-wiking.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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