Hoffnung auf Öffnung
Bei Radtrassen-Planung wird auch die Späthstraßenbrücke einbezogen
Nach der Wende war sie die einzige Verbindung zwischen Britz und Baumschulenweg, heute markiert sie das Ende einer Sackgasse. Ob sich die alte Späthstraßenbrücke in absehbarer Zeit wieder für Fußgänger und Radler öffnet, ist nach wie vor ungewiss. Das teilte Bürgermeister Martin Hikel kürzlich mit.
Anlass war eine Anfrage des CDU-Verordneten Karsten Schulze. Zuerst klärte Hikel die Zuständigkeiten: Nicht das Bezirksamt, sondern die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist für das denkmalschützte Bauwerk verantwortlich. Bereits im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für die Stadtautobahn A 113 zu Beginn der 2000er-Jahre war die Teltowkanal-Brücke entwidmet und stillgelegt worden. Die Autos rollen seitdem über die rund 350 Meter entfernte Neue Späthbrücke.
Mit dieser Tatsache argumentiert das Bundesamt: Weil die Brücke im rechtlichen Sinne kein „Kreuzungsbauwerk“ mehr sei, käme auch eine Wiedereröffnung nicht in Frage. Würde eine Nutzung gewünscht, müsse das Land Berlin die Brücke entweder kaufen oder einen Gestattungsvertrag mit dem Bundesamt abschließen.
Kostspieliger Unterhalt
Nur die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz könne also in dieser Sache tätig werden, so Hikel. Neben den Kosten für Unterhalt und Verkehrssicherheit kämen weitere Ausgaben auf sie zu, denn auf der östlichen Seite müsse eine Rampe her – die Späthstraßenbrücke und den Rad- und Fußweg, der zwischen Kanal und Autobahn auf dem ehemaligen Mauerstreifen verläuft, trennen mehrere Höhenmeter.
Im Februar dieses Jahres habe es in dieser Angelegenheit ein Treffen zwischen der damaligen Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Vertretern der Senatsverwaltung gegeben. Mit dabei waren auch Mitarbeiter der landeseigenen infraVelo GmbH. Sie ist für den Ausbau der Berliner Radschnellverbindungen zuständig, die künftig geschaffen werden sollen.
Zugang für die Öffentlichkeit
Eine der zwölf Fahrradstrecken, die derzeit in Prüfung sind, ist die „Y-Trasse“. Sie besteht aus besagtem Rad- und Fußweg entlang der A 113, der in Adlershof beginnt und sich künftig in Britz gabeln soll – in einen Arm, der gen Nordwesten bis zum Südstern führt und in einen Arm Richtung Nordosten, der am Görlitzer Park endet. Im Zuge dieser Planungen solle auch die Anbindung der alten Späthstraßenbrücke geprüft werden, so der Bürgermeister. Er selbst wünscht sich die baldige Öffnung: „Dieses Stück unvollendete Einheit, das an dieser Stelle manifestiert ist, sollte endlich zugunsten einer bürgerfreundlichen Regelung für Radler und Spaziergänger abgeschafft werden“, so Hikel.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.