"Ein Stück unvollendete Einheit": Bundestagsabgeordneter setzt sich für Öffnung der Späthstraßenbrücke ein

Sackgasse: An der Brücke endet die Späthstraße. | Foto: Schilp
4Bilder
  • Sackgasse: An der Brücke endet die Späthstraße.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Britz. Der Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu (SPD) setzt sich dafür ein, dass die alte Späthstraßenbrücke über den Teltowkanal für Fußgänger und Radfahrer geöffnet wird. In seinen Augen wäre das keine große Schwierigkeit. Doch es tut sich nichts.

Früher war sie die einzige Verbindung zwischen Britz und dem Baumschulenweg, ein Nadelöhr. Wegen des Baus der Stadtautobahn musste dann zwingend eine größere Brücke und eine Anbindung an die A 113 her – die „Neue Späthstraße“ und die „Neue Späthbrücke“, rund 700 Meter nördlich des alten Bauwerks, wurden im Dezember 2002 für den Verkehr freigegeben. Die historische Brücke ist seitdem funktionslos, die alte Späthstraße zur Sackgasse geworden.

„Ursprünglich sollte die Brücke abgerissen werden, doch das war nicht möglich, denn sie steht unter Denkmalschutz“, erklärt Felgentreu. Er möchte sie wieder öffnen, damit jedermann von dort aus über den Kanal zum Mauerweg gelangen kann, wo sich täglich viele Spaziergänger, Skater und Radler tummeln.

Das Bauwerk ist jedoch Eigentum des Bundes, genauer des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA). Das hat aber in der Vergangenheit kein Interesse an einer Öffnung gezeigt. Doch vor zweieinhalb Jahren hatte Fritz Felgentreu sowohl Mitarbeiter des WSA als auch den damaligen Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) zu einem Vororttermin bewegen können.

Weil auch das Land Berlin die Brücke nicht in seinen Besitz übernehmen wolle – das wäre mit Kosten verbunden – besprach man Folgendes: Der Senat und das WSA schließen einen „Gestattungsvertrag“ ab, das heißt, das WSA erlaubt dem Land die Nutzung. Der Aufwand wäre nicht sehr groß, so Felgentreu. Die Brücke könne als Grünfläche ausgewiesen und ein „Betreten auf eigene Gefahr“-Schild aufgestellt werden. So wären Senat und Bezirk von einer Verkehrssicherheitspflicht befreit, beispielsweise müsste im Winter nicht gestreut werden.

Doch seit dem Vororttermin herrscht Schweigen. Ein Gespräch zwischen Senat und dem WSA, das Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) untersteht, hat seitdem nicht stattgefunden. „Ich habe mehrmals nachgefragt. Am Senat liegt es nicht“, ist Felgentreu überzeugt. Er kann nicht verstehen, warum seit zweieinhalb Jahren nichts passiert. „Die Späthstraßenbrücke ist ein Stück unvollendete Einheit der Stadt“, sagt er.

Tatsächlich ist die Späthstraßenbrücke etwas ganz Besonderes. Im Jahr 1906 wurde das knapp 49 Meter lange Stahl-Fachwerk-Konstrukt eröffnet. Es ist die einzige Teltowkanal-Brücke, die die deutsche Wehrmacht 1945 nicht sprengte. Nach dem Mauerbau wurde die Fahrbahnplatte demontiert und 1992 wieder instandgesetzt. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 546× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.