Anwohner reichen Klage gegen den Senat ein
Seit Jahren fordert Initiative eine Ampel an der Blaschkoallee

Die Kreuzung, fotografiert von der Onkel-Bräsig-Straße: Gegenüber führt die Riesestraße geradeaus. Auf der rechten Seite die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs. | Foto:  Schilp
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Für „lebensgefährlich“ hält die Initiative Verkehrswende Britz die Kreuzung Blaschkoallee, Riese- und Onkel-Bräsig-Straße. Seit Jahren fordert sie an dieser Stelle eine Ampel. Nun haben drei Familien und zwei gehbehinderte Nachbarn Klage gegen den Senat eingereicht.

Laut Initiative rollen täglich mehr als 30.000 Autos über die Blaschkoallee, darunter Gefahrguttransporter, die den Britzer Tunnel der Stadtautobahn nicht nutzen dürfen. Besonders für die vielen Kinder, die die Magistrale überqueren müssen, um zu ihren Schulen zu gelangen, sei die Situation unzumutbar. Die nächsten Ampeln am U-Bahnhof Blaschkoallee und an der Kreuzung Britzer Damm zu nutzen, würde Umwege von mehreren Hundert Metern bedeuten.

Die Bezirksverordneten sind auf der Seite der Anwohner. Sie haben bereits vor zweieinhalb Jahren beschlossen, entweder die Straßenbreite zu verringern oder den „Verkehr zeitweilig zum Halten“ zu bringen. Auch Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt das Anliegen der Initiative ausdrücklich. Die Forderung nach einer Ampel sei gut begründet. Doch die Entscheidung und Umsetzung liegt bei der Senatsverkehrsverwaltung. Dorthin liefere das Bezirksamt zurzeit Daten, um den Verantwortlichen zusätzliche Begründungen für eine Ampel an die Hand zu geben, so Biedermann. Bisher hat die Senatsverwaltung argumentiert, an der Kreuzung bestehe kein erhebliches Risiko beim Überqueren. Es gebe einen Mittelstreifen, an Werktagen gelte tagsüber Tempo 30 und in den vergangenen Jahren sei dort kein Fußgänger in einen Unfall verwickelt gewesen.

Doch die Anwohnerinitiative will nicht so lange warten, bis etwas passiert. Sie sammelt nun Geld, um sich die Klage leisten können. Etwa 6000 Euro werden gebraucht. Jochen Biedermann hat derweil angekündigt, dass der Bezirk nun die Kreuzung erst einmal mit einer Gehwegvorstreckung sicherer macht. Dabei fällt der ehemalige Parkstreifen weg, der zwischenzeitlich Autofahrern, die aus Richtung Osten kamen, zum Rechtsabbiegen in die Riesestraße diente. Die Bauarbeiten haben Anfang der Woche begonnen.

Die Kreuzung, fotografiert von der Onkel-Bräsig-Straße: Gegenüber führt die Riesestraße geradeaus. Auf der rechten Seite die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs. | Foto:  Schilp
Links geht die Onkel-Bräsig-Straße von der Blaschkoallee ab, rechts die Riesestraße. Davor die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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