Anwohner reichen Klage gegen den Senat ein
Seit Jahren fordert Initiative eine Ampel an der Blaschkoallee

Die Kreuzung, fotografiert von der Onkel-Bräsig-Straße: Gegenüber führt die Riesestraße geradeaus. Auf der rechten Seite die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs. | Foto:  Schilp
2Bilder
  • Die Kreuzung, fotografiert von der Onkel-Bräsig-Straße: Gegenüber führt die Riesestraße geradeaus. Auf der rechten Seite die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Für „lebensgefährlich“ hält die Initiative Verkehrswende Britz die Kreuzung Blaschkoallee, Riese- und Onkel-Bräsig-Straße. Seit Jahren fordert sie an dieser Stelle eine Ampel. Nun haben drei Familien und zwei gehbehinderte Nachbarn Klage gegen den Senat eingereicht.

Laut Initiative rollen täglich mehr als 30.000 Autos über die Blaschkoallee, darunter Gefahrguttransporter, die den Britzer Tunnel der Stadtautobahn nicht nutzen dürfen. Besonders für die vielen Kinder, die die Magistrale überqueren müssen, um zu ihren Schulen zu gelangen, sei die Situation unzumutbar. Die nächsten Ampeln am U-Bahnhof Blaschkoallee und an der Kreuzung Britzer Damm zu nutzen, würde Umwege von mehreren Hundert Metern bedeuten.

Die Bezirksverordneten sind auf der Seite der Anwohner. Sie haben bereits vor zweieinhalb Jahren beschlossen, entweder die Straßenbreite zu verringern oder den „Verkehr zeitweilig zum Halten“ zu bringen. Auch Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt das Anliegen der Initiative ausdrücklich. Die Forderung nach einer Ampel sei gut begründet. Doch die Entscheidung und Umsetzung liegt bei der Senatsverkehrsverwaltung. Dorthin liefere das Bezirksamt zurzeit Daten, um den Verantwortlichen zusätzliche Begründungen für eine Ampel an die Hand zu geben, so Biedermann. Bisher hat die Senatsverwaltung argumentiert, an der Kreuzung bestehe kein erhebliches Risiko beim Überqueren. Es gebe einen Mittelstreifen, an Werktagen gelte tagsüber Tempo 30 und in den vergangenen Jahren sei dort kein Fußgänger in einen Unfall verwickelt gewesen.

Doch die Anwohnerinitiative will nicht so lange warten, bis etwas passiert. Sie sammelt nun Geld, um sich die Klage leisten können. Etwa 6000 Euro werden gebraucht. Jochen Biedermann hat derweil angekündigt, dass der Bezirk nun die Kreuzung erst einmal mit einer Gehwegvorstreckung sicherer macht. Dabei fällt der ehemalige Parkstreifen weg, der zwischenzeitlich Autofahrern, die aus Richtung Osten kamen, zum Rechtsabbiegen in die Riesestraße diente. Die Bauarbeiten haben Anfang der Woche begonnen.

Die Kreuzung, fotografiert von der Onkel-Bräsig-Straße: Gegenüber führt die Riesestraße geradeaus. Auf der rechten Seite die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs. | Foto:  Schilp
Links geht die Onkel-Bräsig-Straße von der Blaschkoallee ab, rechts die Riesestraße. Davor die Baustelle für die Verbreiterung des Gehwegs. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.