Plattenbau wich modernem Gebäude
Berlins erste Compartmentschule

Die Staatssekretäre Alexander Slotty und Torsten Kühne, Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, Schulstadtrat Jörn Pasternack und Schulleiter Marcel Ricken (hintere Reihe von links nach rechts) übergaben symbolisch einen Schlüssel an die ersten Schüler der neuen 50. Grundschule, die nach den Ferien ihr Schulgebäude in Besitz nehmen können. | Foto: Bernd Wähner
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  • Die Staatssekretäre Alexander Slotty und Torsten Kühne, Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, Schulstadtrat Jörn Pasternack und Schulleiter Marcel Ricken (hintere Reihe von links nach rechts) übergaben symbolisch einen Schlüssel an die ersten Schüler der neuen 50. Grundschule, die nach den Ferien ihr Schulgebäude in Besitz nehmen können.
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Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat gemeinsam mit den Staatssekretären Alexander Slotty (SPD, Bauen) und Torsten Kühne (CDU, Schulbau) sowie Schulstadtrat Jörn Pasternack (CDU) die neue vierzügige Grundschule an der Karower Chaussee 97 eingeweiht.

Offiziell geht sie mit der Bezeichnung „50. Grundschule in Pankow“ ans Netz, bis sich die Schulgemeinschaft auf einen anderen Namen verständigt hat. Auch wenn das Schulgebäude jetzt eröffnet wurde: Gegründet worden ist die Schule bereits vor einem Jahr, berichtet Schulleiter Marcel Ricken. Sie ging mit vier 1. Klassen an den Start. Unterrichtet wurden diese an drei Schulstandorten im Norden des Bezirks. Eine Klasse konnte Räumlichkeiten in der Grundschule Am Sandhaus nutzen, eine weitere in der Grundschule im Panketal und zwei in der Grundschule am Hohen Feld. Um die Schüler kümmerten sich sechs Lehrkräfte und vier Erzieherinnen.

„Es ist sicher ungewöhnlich, dass eine Schule bereits existiert, ehe sie ein Schulgebäude hat“, sagt Marcel Ricken. „Aber es ist auch schön, wenn man den Aufbau des Gebäudes selbst verfolgen kann. Wir lernten im zurückliegenden Jahr viele Menschen kennen, die uns unterstützten.“ Dazu gehörten Bauleute, Hausmeister, Mitarbeiter in den Verwaltungen, aber auch die Schulleitungen der drei Schulen, in denen die Klassen unterrichtet wurden. Ihnen allen dankte der Schulleiter ausdrücklich und gesteht: „Nun sind wir allerdings froh, dass wir unser eigenes Schulhaus haben, in dem wir in das neue Schuljahr starten können.“

Das Grundstück, auf dem das neue Schulhaus sowie die Schulsporthalle entstanden, ist vielen Nordost-Berlinern seit rund 50 Jahren als Schulstandort bekannt. Bis 2010 war die Hufeland-Oberschule hier in einem Plattenbau untergebracht. Nach deren Umzug in die nahe gelegene Walter-Friedrich-Straße stand das alte Schulgebäude jahrelang leer. Sogar über eine Vermarktung des Grundstücks wurde nachgedacht. Doch dann zeichnete sich ab, dass Pankow künftig weit mehr Grundschulplätze benötigt, als noch Anfang des Jahrtausends prognostiziert worden ist. Deshalb blieb das Grundstück in öffentlicher Hand, damit hier eine neue Schule entstehen kann.

Seit 2017 wurde an der Schule geplant. Von Oktober 2020 bis März 2021 erfolgte der Abriss der alten Bausubstanz, die sogenannte Baufeldfreimachung. Außerdem mussten Altlasten entsorgt, eine Kampfmittelsondierung und Baumfällarbeiten durchgeführt werden. Ab Oktober 2021 begannen die eigentlichen Baumaßnahmen zur Errichtung des neuen Schulgebäudes und der Sporthalle.

Das Besondere an dieser Schule ist, und nicht zuletzt deshalb kam Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch zu Eröffnung: Es ist die erste im Land Berlin, die nach dem neuen Raumkonzept der Berliner Lern- und Teamhäuser, dem sogenannten Compartmentprinzip gebaut wurde. Ein Compartment setzt sich aus Klassen-, Gruppen- und Teamräumen zusammen, die sich um ein Forum gruppieren. Sie ermöglichen unterschiedliche Lernformen und bieten zugleich Platz für Rückzug und Erholung, erklärt die Senatorin. Des Weiteren gibt es im neuen Schulgebäude eine Bibliothek, eine Lehrküche und eine Mensa. In der neuen vierzügigen Grundschule können perspektivisch bis zu 576 Schüler unterrichtet werden.

Zum Schulneubau gehören eine Sporthalle und gestaltete Außenanlagen. Die Sporthalle steht nachmittags und an Wochenenden auch Vereinen zur Verfügung. Im Zuge der Baumaßnahme wird entlang des Schulgrundstücks in der Ernst-Ludwig-Heim-Straße außerdem ein neuer Bürgersteig angelegt. Der Haupteingang zum Schulgelände befindet sich ebenfalls in der Ernst-Ludwig-Heim-Straße. Alle Bauarbeiten an diesem Standort kosten insgesamt rund 50 Millionen Euro.

Schulstadtrat Jörn Pasternack freut sich vor allem darüber, dass sich die Versorgung mit Grundschulplätzen in den Ortsteilen Buch und Karow mit der neuen Schule entscheidend verbessert. In den nächsten Monaten werden noch weitere neue Schulen in Pankow an den Start gehen, so der Stadtrat, unter anderem an der Rennbahnstraße in Weißensee und an der Conrad-Blenkle-Straße in Prenzlauer Berg.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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