Das Ergebnis ist umstritten
Bürgerinitiative kritisiert zu massiven Wohnungsbau und fehlendes Verkehrskonzept

Das städtebauliche Gutachterverfahren für das neue Stadtquartier Am Sandhaus ist abgeschlossen. Während die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit dem Ergebnis zufrieden ist, gibt es heftige Kritik von der Initiative "Buch am Sandhaus".

In Buch soll in den kommenden Jahren östlich der S-Bahngleise eines von 16 neuen Stadtquartieren in der Stadt entstehen. Neben 2400 bis 3000 Wohnungen sind Kitas und eine Grundschule geplant. Im Rahmen eines städtebaulichen Gutachterverfahrens wurden Ideen für das neue Stadtquartier entwickelt. In einer abschließenden Sitzung des Entscheidungsgremiums wurde der Entwurf des Büros Studio Wessendorf in Zusammenarbeit mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten als Grundlage der weiteren Planung ausgewählt.

„Der ausgewählte Entwurf ist sowohl aus ökologischer als auch aus wohnungspolitischer Sicht nachhaltig“, erklärt dazu Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Die Linke). „Das neue Stadtquartier wird Buch insgesamt stärken und die weitere Entwicklung des Ortsteils hin zu einem lebendigen Innovationsstandort unterstützen. Mit dem vorliegenden Ergebnis starten wir nun in den weiteren Prozess und die Erarbeitung des Masterplans. Ich danke allen, die sich für das Verfahren engagiert haben, insbesondere auch den Bucher Bürgern. Ich wünsche mir, dass sie auch die weiteren Schritte aktiv begleiten.“

Und das macht die Bürgerinitiative "Buch am Sandhaus" umgehend und äußert scharfe Kritik: „Das Votum des von der Senatsverwaltung handverlesenen Gutachtergremiums für diesen Entwurf ist eine Entscheidung gegen das eindeutige Stimmungsbild der Bürger“, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative. Die Anwohner hatten im Entscheidungsgremium eine Stimme von elf. Und im Bürgerbeteiligungsverfahren ginge es letztlich darum, von den drei vorliegenden Entwürfen „das geringste Übel auszuwählen“. Der nun ausgewählte Entwurf bekam „in der dritten Online-Bürgerbeteiligung zu verschiedenen Fragen nur ein bis zwei Prozent der Stimmen“ und er wurde in den zahlreichen Kommentaren abgelehnt, sagte Gisela Neunhöffer, eine der Sprecherinnen der Initiative. „Auch aus Sicht der dringend nötigen Verkehrswende ist die Entscheidung ein Desaster“, so Neunhöffer weiter. Ohne ein entsprechendes Verkehrskonzept drohe mit Blick auf den geplanten Wohnungsbau in Buch, in Karow und in Blankenburg ein Verkehrskollaps.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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