Bitte um Verständnis
„Hubschrauber machen nun mal leider Lärm“

Landesbranddirektor Karsten Homrighausen, Prof. Dr. Sebastian Heumüller (Geschäftsführer der Helios Region Ost), Carmen Bier (Geschäftsführerin Helios Klinikum Berlin-Buch), Dr. Krystian Pracz (Vorstandsvorsitzender DRF Luftrettung), Generalarzt Dr. Ralf Hartmann, Dr. Eiko Spielmann (stellvertretender Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Berliner Feuerwehr) und Staatssekretär Christian Hochgrebe (von links) weihten die neue Luftrettungsstation ein. | Foto: Bernd Wähner
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  • Landesbranddirektor Karsten Homrighausen, Prof. Dr. Sebastian Heumüller (Geschäftsführer der Helios Region Ost), Carmen Bier (Geschäftsführerin Helios Klinikum Berlin-Buch), Dr. Krystian Pracz (Vorstandsvorsitzender DRF Luftrettung), Generalarzt Dr. Ralf Hartmann, Dr. Eiko Spielmann (stellvertretender Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Berliner Feuerwehr) und Staatssekretär Christian Hochgrebe (von links) weihten die neue Luftrettungsstation ein.
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Unweit der Rettungsstelle des Helios Klinikums an der Schwanebecker Chaussee 50 ist kürzlich die DRF Luftrettungsstation Berlin-Buch eingeweiht worden. Hier ist der Rettungshubschrauber Christoph 100 zu Hause. Der rot-weiße Helikopter des Typs H145 startet als einziger in Berlin von 6 bis 22 Uhr zu Rettungseinsätzen. Damit trägt er zu einer noch besseren notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung bei. Doch es gibt auch Kritik.

Offiziell eröffnet wurde die neue Station mit Hangar und Hubschrauber-Landeplatz sowie Räumlichkeiten für das Personal von Vertretern der DRF Luftrettung gemeinsam mit hochrangigen Vertretern der Berliner Feuerwehr und dem Bundeswehrkrankenhaus. Von diesen drei Partnern wird nämlich die Luftrettungsstation betrieben. Zu den Gästen der Eröffnung gehörten unter anderem Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD), Generalarzt Dr. Ralf Hartmann, Kommandeur und Ärztlicher Direktor des Bundeswehrkrankenhauses und Dr. Eiko Spielmann, Stellvertretender Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Berliner Feuerwehr, die jeweils Grußworte sprachen.

Im Vorfeld der Eröffnung der Rettungsstation gab es allerdings bereits Kritik aus der Nachbarschaft, berichtet Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Stiftung Luftrettung gAG: Der Hubschrauberlärm störe. „Hubschrauber produzieren nun mal leider Lärm“, sagt Pracz. „Doch die Menschen, die in Notsituationen sehr schnell medizinische Hilfe brauchen und auch die Menschen, die sie retten wollen, wissen, dass ohne Hubschrauber schnelle Hilfe oft nicht möglich ist.“ Und Fakt sei, dass der Hubschrauber immer den kürzesten Weg zum Einsatzort nimmt. Daher werde auch nicht mehr Fluglärm produziert, als es für die Rettung von Menschenleben nötig sei, so Krystian Pracz.

Wenn der Rettungshubschrauber alarmiert wird, weiß die Crew nie, ob es sich tatsächlich um eine lebensgefährliche Situation handelt. Da fliege man lieber einmal häufiger, als ein Leben vielleicht nicht zu retten, fügt der DRF-Chef noch hinzu. Und was die Fehlalarmierungen betrifft, kann Christoph 100 eine sehr gute Bilanz vorweisen: Bei bislang weit über 500 Einsätzen gab es nur einen Fehlalarm.

Der neue Rettungshubschrauber ist der nunmehr dritte, der in Berlin zum Einsatz kommt. Weil die Bevölkerung in Berlin stetig wächst, vor allem auch in den Randbereichen, war ein weiterer Helikopter nötig. Das besondere an ihm ist, dass am Standorte Buch erstmals mit der DRF Stiftung Luftrettung, der Feuerwehr und der Bundeswehr drei Partner in der Luftrettung zusammenarbeiten, so Pracz. Nimmt man des Helios Klinikum noch dazu, das die neue Luftrettungsstation errichtete, sind es sogar vier Partner.

Auf eine Besonderheit des neuen Rettungshubschraubers Christoph 100 weist Staatssekretär Cristian Hochgrebe hin. Der Helikopter ist mit einem Windenbetrieb ausgestattet. Somit kann er ab dem Sommer 2025, wenn die Crews den Einsatz trainiert haben, auch dort eingesetzt werden, wo er nicht landen kann. Außerdem ist er mit Nachtsichtgeräten ausgestattet. Das ist vor allem morgens und abends wichtig, wenn in der kalten Jahreszeit bei Dunkelheit Rettungseinsätze im Berufsverkehr oder auf dem Schulweg nötig sind.

Weil es bei Einsätzen von Christopher 100 fast immer darum geht, Menschenleben zu retten, bittet auch der Staatssekretär die Bevölkerung um Verständnis, wenn es in solchen Situationen zu Lärmbelastungen durch den Hubschrauber kommt. Jeder, der selbst einmal in eine lebensbedrohliche Situation kommt, wünscht sich sicher auch schnelle medizinische Hilfe.

Der Aufbau der Luftrettungsstation in Buch wurde durch die Senatsverwaltung für Inneres und Sport beauftragt. Christoph 100 wird als schneller Notarztzubringer in der Notfallrettung alarmiert. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern kann die rot-weiße Maschine, die mit zwei Piloten, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter besetzt ist, in maximal 15 Flugminuten erreichen. Darüber hinaus kann Christoph 100 bei Bedarf für Intensivtransporte zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen finden sich unter www.drf-luftrettung.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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