Auf Linie gebracht: 21 Bildhauer haben ihre neuen Skulpturen fertiggestellt
Buch. In den vergangenen Wochen waren in Buch und Umgebung wieder Hammer-, Schleif- und Steinsäge zu hören. 21 Bildhauer trafen sich auf Einladung von Rudolf J. Kaltenbach und Silvia Chr. Fohrer zum 11. Internationalen Bildhauer-Symposion „Steine ohne Grenzen“.
Seit Anfang September entstanden 18 Kunstwerke von Bildhauern aus Deutschland und Russland. Mit den neuen sind es inzwischen etwa 200 Kunstwerke im Rahmen von „Seine ohne Grenzen“. Das erste Symposion organisierten Kaltenbach und Fohrer 2001. „Das war damals noch auf dem Künstlerhof Buch“, erinnert sich Kaltenbach. „Seinerzeit trafen sich immer häufiger Rechte im Bucher Schlosspark. Wir wollten dem etwas entgegensetzen. Deshalb luden wir 25 Bildhauer aus 14 Nationen zum ersten Symposion nach Buch ein.“
Verarbeitet wurden von den Bildhauern seinerzeit vor allem Findlinge, die auf Berliner Baustellen gefunden wurden. Die Kunstwerke sind dann im Bucher Forst zwischen Berlin und Brandenburg zu einer Skulpturenlinie aufgebaut worden. Die Idee geht laut Kaltenbach auf Otto Freundlich zurück, der eine Skulpturenlinie von Berlin nach Moskau schaffen wollte. Die Nazis werteten seine Arbeit 1937 als „Entartete Kunst“. Er flüchtete in die Pyrenäen, wurde entdeckt und 1943 im Konzentrationslager Lublin-Majdanek ermordet. Auch an ihn wollen Kaltenbach und Fohrer erinnern. Ziel ist vor allem, in Freundlichs Sinne mit der Kunst einen Beitrag für Frieden, Gleichheit und Menschlichkeit zu leisten.
In diesem Jahr waren neben den eingeladenen Bildhauern und Künstlern zum ersten Mal auch Flüchtlinge aus dem „Refugium Buch“ am Projekt beteiligt. Sie schufen fünf große Sandsteinskulpturen. Die beim 11. Symposion gestalteten Kunstwerke sind vor wenigen Tagen fertig geworden. Zu besichtigen sind die neuen und alten Kunstwerke am Bernauer Heerweg und im Bucher Forst. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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