Aus Steinplatten entstand ein Mosaik
Gemeinschaftskunstwerk im Bucher Forst eingeweiht
Der Bucher Forst ist um ein Kunstwerke reicher. In den vergangenen Jahren wurden entlang der dortigen Skulpturenlinie „Steine ohne Grenzen“ bereits zahlreiche Kunstwerke aufgestellt. Aber noch nie haben so viele Menschen an einem der Kunstwerke gearbeitet.
Initiiert wurde die Skulpturenlinie von Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach. Anlässlich des 20. Jubiläums der Aktion „Steine ohne Grenzen“ starteten die beiden im Frühjahr das Mitmachprojekt „Courage gegen Rassismus“. Pankowerinnen und Pankowern aller Generationen konnten dafür Steine aus unterschiedlichen Kontinenten künstlerisch gestalten. Ziel war es, ein Gemeinschaftskunstwerk im Bucher Forst zu errichten. Über Monate füllte Rudolf J. Kaltenbach deshalb stabile Papiertaschen mit Steinen unterschiedlicher Art und Form. Mal waren sie zylindrisch, mal qaudratisch und mal flach. Um die 20 Teile waren es pro Tasche.
Die gefüllten „Kunsttaschen“, wie er sie nennt, verteilte er an Einrichtungen unterschiedlicher Art im Bezirk: an Schulen, Stadtteilzentren, Kirchengemeinden, Bibliotheken, Kinder- und Jugendklubs. Mit diesen Steinen luden Fohrer und Kaltenbach die Pankower ein, ganz individuelle kleine Kunstwerke zu gestalten. Sie konnten mit wetterfester Farbe bemalt, beschliffen oder behauen werden.
Gestaltete Steine konnten an die Künstler, die im EWERKultur an der Schwanebecker Chaussee 5-9 ihre Bildhauerwerkstatt haben, zurückgebracht werden beziehungsweise wurden sie aus den Einrichtungen abgeholt. Mit diesen Steinen begannen die Künstler das Kunstwerk „Mosaikbau für das Tor Berlin“ zu gestalten. Eingeweiht wurde es im Gemeinschaftsgarten Freundlich an der Hobrechtsfelder Chaussee 119, in der Nähe des Waldparkplatzes.
Für Präventionspreis nominiert
Die Resonanz auf diese Kunstaktion war immens. Deshalb wurde das Projekt inzwischen für den Berliner Präventionspreis 2021 „Wir stärken Berlin“ nominiert. Näheres zu dieser Kunstaktion und zum entstandenen Kunstwerk ist auf steineohnegrenzen.wordpress.com/2021/03/04/bewegte-box-info zu erfahren.
Die Idee einer völkerverbindenden Skulpturenlinie „Steine ohne Grenzen“ geht auf den Künstler Otto Freundlich (1878-1943) zurück, den die Nazis im KZ Lublin-Majdanek ermordeten. Die Bildhauer Rudolf J. Kaltenbach und Silvia Fohrer griffen diese Idee im Jahr 2001 auf. Sie begannen seinerzeit, internationale Bildhauersymposien zu organisieren. Dazu luden und laden sie immer wieder Bildhauer aus der ganzen Welt ein. Diese schaffen jeweils neue Kunstwerke. Und diese Skulpturen werden dann vor allem im Bucher Forst zwischen Berlin und Brandenburg zu einer Skulpturen-Linie aufgebaut. Mittlerweile sind es knapp 200 Kunstwerke, die in zwölf Symposien entstanden. Näheres ist auf oben genannter Website zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.