Grabmal einer prominenten Familie soll restauriert werden
Das frühere Dorf Buch war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Mittelpunkt des Musiklebens in der Region. Die hier lebenden Grafen Otto Carl Friedrich von Voß-Buch (1755-1823) und sein gleichnamiger Sohn (1786-1864) legten unter anderem eine bedeutende Musikaliensammlung an mit Autographen, Partituren und Werken der Musiktheorie von der frühen Barockzeit bis zur Klassik.
1851 und 1863 wurden diese gesammelten Werke als Schenkungen der Königlich-Preußischen Bibliothek, heute Staatsbibliothek zu Berlin, überlassen. Hinzu kamen wertvolle Musikinstrumente, so unter anderem das so genannte "Bach-Cembalo", auf dem Wilhelm Friedemann Bach im Hause der Grafen von Voß-Buch gespielt hatte.
Ihr Vorfahre Hieronymus von Voß-Buch (1734-1784) war nicht nur Besitzer des Schlosses Buch. Er war auch Mitinitiator der Umwandlung der Charité von einem Militärkrankenhaus in ein Krankenhaus für jedermann. 1773 war der Bucher Graf außerdem maßgeblich an der Gründung der "Königlichen Akademie der Wissenschaften und schönen Künste" in Berlin beteiligt. So erwarb sich Hieronymus von Voß-Buch Verdienste um das Medizinalwesen und um die Wissenschaft generell.
An die engagierte Bucher Adelsfamilie erinnert ein künstlerisch gestaltetes Grabmal auf dem Friedhof an der Schlosskirche Buch. Das ist inzwischen allerdings sanierungsbedürftig. Damit es nicht weiter verfällt, soll es mit Hilfe von Spenden restauriert werden. Beim Benefizkonzert am 15. November soll ein Teil der nötigen Mittel dafür zusammenkommen.
Das international renommierte Atrium-Streichquartett mit Musikern aus St. Petersburg, die alle in Berlin leben, hat sich auf Anfrage sofort bereit erklärt, dieses erste Benefiz-Konzert zugunsten des Grabmals in der Schlosskirche Buch zu geben. Es wird Werke von Bach, Schostakowitsch und Borodin spielen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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