Mit dem Sommer-Pils die Jury überzeugt
Das Q-Bier ist Berlins bestes Bier des Jahres

Diese vier Sorten gehören zurzeit zum Bier-Sortiment, das Jörg Adler braut. Mit Flaschen und Fässern beliefert er Gaststäten und Supermärkte. Aber auch auf Bezirksfesten sorgt er mit seinem Q-Bier dafür, dass durstige Kehlen gestillt werden. Sein Sommer-Pils wurde nun zum besten Bier Berlins gekürt.  | Foto: Bernd Wähner
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  • Diese vier Sorten gehören zurzeit zum Bier-Sortiment, das Jörg Adler braut. Mit Flaschen und Fässern beliefert er Gaststäten und Supermärkte. Aber auch auf Bezirksfesten sorgt er mit seinem Q-Bier dafür, dass durstige Kehlen gestillt werden. Sein Sommer-Pils wurde nun zum besten Bier Berlins gekürt.
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Jörg Adler braut derzeit das beste Bier der Hauptstadt. Dabei handelt es sich um das Sommer-Pils seiner Brauerei Q-Bier.

Er hatte zwar auf eine vordere Platzierung bei der Aktion „BILD sucht das Bier des Jahres“ gehofft. Aber dass er tatsächlich mit seiner recht jungen Brauerei Sieger des Bundeslandes Berlin wurde, davon war Jörg Adler dann doch überrascht.

„Auf diesen Wettbewerb um das Bier des Jahres machte mich ein Kunde aufmerksam, der das Sommerbier als Faßware bestellte“, erzählt Jörg Adler. „Er meinte: Das Sommer-Pils schmeckt so gut. Ich müsse unbedingt mitmachen.“

Adler verpackte nicht nur das Sommer-Pils, sondern jeweils sechs Flaschen seiner anderen drei Biersorten in Pakete, und zwar vom Red Lager, dem Q-Pilsener und dem Pale Ale. Aber kaum waren die vier Pakete aufgegeben, meldete sich der DHL-Bote. Aus unerklärlichen Gründen kamen alle vier Pakete ungeöffnet zurück. Jörg Adler steckte nicht auf. „Ich brachte die Bierflaschen dann persönlich in den Verlag“, erzählt er.

Erst vor fünf Jahren angefangen

Weil die Verkostung und Bewertung aller 600 aus der gesamten Bundesrepublik eingesandten Biere durch eine fachkundige Jury seine Zeit dauerte, hatte der Bucher Brauer schon fast aus dem Blick verloren, dass er sich beworben hatte. Immerhin hatte er sich um das Tagesgeschäft zu kümmern. Schließlich wollen jeden Monat etwa 20 Hektoliter Bier gebraut und an Gaststätten und Supermärkte ausgeliefert werden. „Als ich dann an einem Tag eine größere Bestellung über meinen Onlineshop und Hinweise von Bekannten bekam, schaute ich im Internet nach“, berichtet Adler. „Und dort erfuhr ist, dass mein Sommer-Pils von der BILD-Fachjury zum besten Bier des Jahres 2020 in Berlin gewählt wurde.“ Zwar gewann letztlich das Thüringer Bier „Schwarze Perle“ den Bundestitel „Bier des Jahres 2020“, aber dass er Landessieger wurde, ist für den Bucher Brauer schon ein großer Erfolg. Denn mit dem Thema Bierbrauen beschäftigt er sich erst seit fünf Jahren.

Begonnen hatte er seinerzeit ganz bescheiden, ohne große Ambitionen. Der gelernte Gastronom und studierte Betriebswirt, der seinerzeit in eine Wohnung des Ludwig-Hoffmann-Quartiers (LHQ) an der Wiltbergstraße 50 zog, bekam zum Geburtstag ein kleines Equipment zum Selberbrauen von Bier geschenkt. „Damit begann ich, zu Hause zu experimentieren. Das klappte so gut, dass ich mir eine 50-Liter-Brauanlage anschaffte“, erinnert er sich an die Anfänge.

Zeit zum Experimentieren

Auf einem Weihnachtsmarkt im LHQ im Jahr 2015 bot er erstmals sein selbst gebrautes Quartier-Bier aus dem Fass an. Und das ging weg wie warme Semmeln. Zum darauffolgenden Frühjahrsfest im LHQ versuchte es Jörg Adler erstmals mit einer Flaschenabfüllung: Innerhalb von zwei Tagen waren alle 400 Flaschen weg.

Seitdem verfolgt er das Bierbrauen äußerst ambitioniert. Das Quartier-Bier, das inzwischen nur noch Q-Bier heißt, gibt es inzwischen in vier Sorten. Und derzeit experimentiert Jörg Adler an einem Winter-Pils, das er im kommenden Jahr herausbringen wird. „Zeit zum Experimentieren habe ich ja“, sagt er. „Wegen Corona finden ja keine Veranstaltungen im Bezirk statt, auf denen ich üblicherweise auch das Q-Bier ausschenke.“ Auch der Weihnachtsmarkt am Schloss Schönhausen, den Jörg Adler vergangenes Jahr erstmals gemeinsam mit dem Bezirksamt organisierte und der dieses Jahr wegen des großen Erfolges erneuet stattfinden sollte, musste abgesagt werden.

Weil trotz allem das Q-Bier stark nachgefragt wird, braut es Jörg Adler inzwischen in der Anlage bei einem Kollegen. „Ich suche aber intensiv nach einem Ort im Bezirk Pankow, an dem ich künftig eine eigene größere Anlage aufbauen und brauen kann“, sagt Jörg Adler. Dazu sei er auch mit der Wirtschaftsförderung des Bezirks in Kontakt.

Neben dem Bier hat Jörg Adler inzwischen in Zusammenarbeit mit der Pankower Bäckerei John noch ein weiteres Produkt entwickelt: ein Treber-Brot. Das wird mit Resten der Bierherstellung, der sogenannten Treber, gebacken. „In jedem Brot steckt der Inhalt von etwa einer Flasche Bier drin“, erklärt er. Das Brot, aber auch frisch gebrautes Flaschenbier ist unter anderem an jedem Donnerstag von 17 bis 19 Uhr am Hintereingang des Torhäuschens an der Wiltbergstraße 50 im „Lagerverkauf“ erhältlich. Dort hat der Bucher Brauer quasi seine Vor-Ort-Zentrale.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.quartier-bier.com.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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