Wie aus Jimmy Gino wurde
Seit 25 Jahren betreibt Dzemahir Muhtari sein „italienisches Schloss“

Dzemahir Muhtari ist seit 25 Jahren Wirt des Il Castello. Die Bucher nennen ihn schlicht Gino. | Foto: Bernd Wähner
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Seit einem Vierteljahrhundert ist das Il Castello in der Karower Straße 1, schräg gegenüber vom historischen Eingang des Bucher Schlossparks, ein beliebter Treffpunkt für die Bucher Bürger.

Früher befand sich in diesem Gebäude die HO-Gaststätte Schlosskrug. Nach deren Auflösung ging die Immobilie in den Bestand der Treuhand über. Weil es in Buch nur wenig Gastronomie gab, bemühte die sich, das Restaurant wiederzubeleben. Der heutige Inhaber Dzemahir Muhtari arbeitete seinerzeit im Westteil der Stadt, im sogenannten amerikanischen Sektor. Und da so mancher seinen Namen schwer aussprechen konnte, nannten ihn seine Gäste kurzerhand Jimmy.

Gemeinsam mit einem Geschäftspartner bewarb er sich um die Bucher Gaststätte. Beide hatten genug Geld auf die hohe Kante gelegt, um sich den Traum vom eigenen Restaurant zu erfüllen. Weil das Haus unter Denkmalschutz steht, waren beim Umbau und Einrichten des neuen Lokals zahlreiche Auflagen zu beachten. Bei den Buchern sorgten die neuen Betreiber erst einmal für Vorbehalte. Aus ihrem geliebten Schlosskrug sollte nun ein italienisches Restaurant werden?

Die neuen Betreiber wählten für ihr Lokal passend den Namen Il Castello, das Schloss. Neben italienischer Küche gibt es dort einen großen Saal für Veranstaltungen. Seit der Eröffnung 1994 fanden dort unzählige Bürgerversammlungen, Parteiveranstaltungen, Hochzeiten, Kulturveranstaltungen statt.

Seit nunmehr sechs Jahren ist dieser große Raum auch als „Fontane-Zimmer“ bekannt. Auf Initiative des Ehepaares Rosemarie und Adolf Henke wurde er zu einem kleinen Museum mit zahlreichen Informationen über Theodor Fontane gestaltet. Dieser besuchte nämlich 1860 bei seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg den damaligen Schlosskrug. Dass Dzemahir Muhtari die Einrichtung dieses besonderen Zimmers mit aller Kraft unterstützte, zeigt einmal mehr, wie heimisch er sich inzwischen in Buch fühlt. Übrigens die Schwierigkeiten mit der Aussprache seines Namens blieben auch in Buch. Und so ist inzwischen aus Jimmy Gino geworden.

Seit Mitte März musste auch das Il Castello wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben. Doch untätig herumzusitzen, das ist ganz und gar nicht Muhtaris Sache. „Er und sein Team nutzen die Zeit, um in der Gaststätte zu malern und das Mobiliar zu erneuern“, sagt Adolf Henke, der nur ein paar Meter weiter in einem der Mehrfamilienhäuser wohnt. Zwar konnte wegen der Corona-Auflagen am 20. April nicht wie geplant der 25. Geburtstag des Il Castello gefeiert werden, aber die Bucher können seit einigen Tagen dem Wirt nachträglich bei einem Besuch im Restaurant oder Biergarten gratulieren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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