Schließung erst im Sommer
Bezirk Pankow braucht Standorte der Bucher und Karower Flüchtlingsunterkünfte für Schulen und Kita
Die Tempohomes wurden seit 2016 als provisorische Unterkünfte aufgebaut, um Flüchtlinge unterbringen zu können, die vor allem aus Bürgerkriegsgebieten nach Deutschland kamen.
Vorgesehen war, dass diese temporären Unterkünfte nur so lange betrieben werden und stehen bleiben, bis für die Flüchtlinge Platz in Gemeinschaftsunterkünften geschaffen worden ist. Das sollte bereits längst passiert sein. Doch die Bauarbeiten dauern länger als ursprünglich geplant. Deshalb werden auch zwei temporäre Unterkünfte im Norden Pankows länger betrieben, als ursprünglich vorgesehen. Nun steht der Termin ihrer Schließung aber fest: Das AWO-Refugium an der Großcurthstraße wird zum 30. Juni geschlossen. Außerdem wird die Nutzung des Tempohomes an der Siverstorpstraße als Flüchtlingsunterkunft zum 31. Juli beendet.
Hintergrund für die Entscheidung, beide Einrichtungen länger als vorgesehen zu betreiben, sind die Verzögerungen beim Bau neuer Modularer Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF). Bislang konnten berlinweit erst 16 von 30 geplanten MUF-Standorten in Betrieb genommen werden. Daher hat der Senat mit allen Bezirken Gespräche dazu geführt, temporäre Flüchtlingsunterkünfte für eine begrenzte Zeit weiter zu betreiben. „Das Gelände des AWO-Refugiums in Buch ist mittelfristig als Standort für eine Gemeinschaftsschule vorgesehen“, sagt Bürgermeister Sören Benn (Die Linke). In der Siverstorpstraße in Karow soll indes ein temporärer Schulbau entstehen, in den Schulen ausgelagert werden, wenn deren Gebäude saniert werden. Langfristig ist für die landeseigene Fläche an der Siverstorpstraße eine Kita-Nutzung angedacht. „Ausschlaggebend für meine Zustimmung zu einem zeitlich befristeten Weiterbetrieb der beiden Einrichtungen bis Sommer 2020 ist, dass diese Vorhaben so wie vorgesehen auch umgesetzt werden können“, so Benn.
Im gesamten Bezirk gibt es derzeit elf Unterkünfte für Flüchtlinge, in denen 2869 Menschen leben. Davon sind 970 Kinder und Jugendliche. Die Verlängerung der Nutzung der beiden Einrichtungen in Buch und Karow ermöglicht es dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), den Umzug der Bewohner in Zusammenarbeit mit dem Bezirk so zu gestalten, dass sie möglichst auch in ihrem bisherigen Ortsteil oder zumindest im Bezirk bleiben können.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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