Spaß am Kochtopf
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey besuchte junge Patienten der Bucher Kinderklinik
Mit Kochen, Musik und Überraschungsgästen lenken die Ehrenamtlichen vom Verein Kolibri regelmäßig junge Patienten von ihrer Krebskrankheit ab. Kürzlich kam auch die Familienministerin in der Kinderklinik des Helios Klinikums vorbei.
Empfangen wurde Franziska Giffey von den Klinik-Verantwortlichen, aber auch von Andreas Landgraf. Er ist Vorsitzender von Kolibri und fast jede Woche auf der Kinder-Onkologie in Buch unterwegs. „Wir unterstützen, wo wir können. Mal wird dem kranken Kind oder den Geschwistern ein Herzenswunsch erfüllt, mal erledigen wir Behördengänge oder helfen bei einem notwendigen, krankheitsbedingten Umzug.“ Auch kleine Feierlichkeiten zu allen möglichen Anlässen seien eine willkommene Ablenkung für die Familienangehörigen, die die schwere Krankheit der Kinder über Monate und teils Jahre hinweg hautnah miterlebten.
Andreas Landgraf, der bei die BSR seit über 30 Jahren als Müllwerker arbeitet, kann sich in diese Situation gut einfühlen. Sein Sohn Justin bekam mit 16 Jahren die Diagnose Leukämie und kämpfte zwei Jahre lang ums Überleben. Heute ist er geheilt und selbst bei Kolibri als Ehrenamtlicher aktiv. Damals lebte Justins Familie quasi mit in der Klinik und Papa Andreas merkte, dass Angebote, die Betroffene hie und da mal aus dem Klinikalltag herausreißen können, fehlten. Jetzt gibt es sie.
So zupften in der Klinikküche schon viele Besucher mit den jungen Patienten auf Einladung von Landgraf Petersilie, schnibbelten Tomaten und warfen Spaghetti in den Topf: die Schauspielerin Anne Wünsche aus der TV-Serie „Berlin – Tag & Nacht“, Sängerin Inka Bause, die „Bauer sucht Frau“ im Fernsehen moderiert, oder der frühere Hertha-BSC-Fußballer Fabian Lustenberger. Auch Familienministerin Franziska Giffey (SPD) nutzte die Chance, mit den kranken Kindern den Kochlöffel zu schwingen. „Das ist sehr wertvoll“, so Giffey.
Mit Patrick Hundsdörfer zusammen, Chefarzt der Kinder-und Jugendmedizin, suchte die Ministerin beim Rundgang über die Stationen der Kinderklinik das Gespräch mit Patienten, Eltern und Mitarbeitern. Dabei informierte sie sich auch über das geplante Protonentherapiezentrum, das in Kooperation mit der Charité am Standort Buch eingerichtet werden soll. Patrick Hundsdörfer erklärt den Grund: „Die Behandlung von Krebserkrankungen mit Protonen ist besonders präzise.“ Und deshalb könne gesundes Gewebe optimal geschont werden. Nach dem Aufbau des Protonentherapiezentrums werde die Klinik den Betroffenen aus Berlin und dem Umland deshalb noch besser helfen können, ist der Chefarzt überzeugt.
Wer Kolibri mit Spenden oder Tatkraft unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf www.kolibrihilft.de.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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