Nachhaltig bauen
Klaus Mindrup ist Botschafter für "Bauhaus Erde"

Klaus Mindrup mit dem gerade erschienenen Buch „reconstructing the future“, in dem auch sein Redebeitrag zu finden ist. | Foto:  Bernd Wähner
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Er engagiert sich dafür, dass beim Bauen verstärkt regenerative Baustoffe eingesetzt werden: Der Biologe und frühere Pankower Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD).

Der Baustoff der Zukunft, der derzeit in aller Munde ist, sei Holz, sagt Klaus Mindrup. Nicht nur, dass er ein nachwachsender Rohstoff ist. Holz hat auch gute Dämmeigenschaften und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Und er speichert auch Kohlenstoffdioxid. Für nachhaltiges Bauen setzt sich auch Professor Dr. Dr. Hans Joachim (John) Schellnhuber ein. Mit ihm machte Klaus Mindrup noch als Bundestagsabgeordneter Bekanntschaft. „Dabei lernte ich auch dessen Initiative ‚Bauhaus Erde‘ kennen“, berichtet er. Zu diesem taten sich Wissenschaftler zusammen, die sich für eine Bau-Wende einsetzen. Die Kernthese der Projektbeteiligten ist, „dass wir es uns nicht leisten können, weltweit weiter vor allem mit Stahl und Beton zu bauen. Bei einer um wahrscheinlich noch um zwei Milliarden Menschen anwachsenden Bevölkerung würde diese Art des Bauens das noch vorhandene Kohlenstoffdioxyd-Budget auf der Erde verbrauchen“, so Mindrup. Weil er diese These unterstützt, erklärte er sich bereit, als sogenannter Botschafter das Projekt „Bauhaus Erde“ zu unterstützen.

Diese ehrenamtliche Tätigkeit brachte ihm vor einiger Zeit eine Einladung in den Vatikan ein. Gemeinsam mit der päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan veranstaltete das „Bauhaus Erde“-Team eine Tagung zum Bauen mit biologischen Materialien, an der auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnahm. Vertreter aus der ganzen Welt diskutierten darüber, wie Gebäude, Dörfer oder auch ganze Städte künftig mit biologischen Materialien gebaut werden könnten. Auch Klaus Mindrup hielt auf dieser Tagung eine Rede, die jetzt im Buch „reconstructing the future“ veröffentlicht wurde. Deren Titel: „regulations for the future“. Das Buch in englischer Sprache kann unter dem Link https://bwurl.de/19k5 heruntergeladen werden.

Die Theorie ist das eine. Doch wie sieht es mit der Praxis aus? „Da gibt es im Bezirk Pankow und in Berlin bereits einige gute Beispiele“, sagt Klaus Mindrup. „Da wird Holz eingesetzt, wo es Sinn macht. Ich bin zum Beispiel Schirmherr beim Wiederaufbau des Turmes auf der Schlosskirche in Buch. In dem einstigen Turm, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, ist ursprünglich Holz verbaut worden. Und Holz wird jetzt auch beim Wiederaufbau verwendet.“

Konkret heißt das, dass bei diesem Turm nur Hölzer verwendet werden, die aus nachhaltigem Waldanbau stammen. Dabei handelt es sich um 60 Kubikmeter Kiefer als Brettschichtholz für das Tragwerk sowie 25 Kubikmeter Lärche als Bretter für die sogenannte Bekleidung. „Hinzu kommt noch ein beträchtliches Volumen für die Tischlerarbeiten, das jetzt noch nicht exakt angegeben werden kann. Geschätzt sind es etwa 20 Kubikmeter Douglasie. Und die Holzbildhauerarbeiten umfassen weitere 2,5 Kubikmeter Eichenholz“, berichtet Klaus Mindrup.

Aber nicht nur beim Turmbau in Buch wird Holz statt Stahl verwendet. Auch Genossenschaften wie die Wohnungsbaugenossenschaft am Ostseeplatz eG errichtet neue Wohnhäuser in Holzbauweise und die Wohnungsbaugesellschaft Howoge nimmt ihre Dachaufstockungen in Hybridbauweise, also mit einem hohen Holzanteil vor, berichtet Mindrup weiter. Er werde sich jedenfalls weiter als Botschafter für das „Bauhaus Erde“ engagieren, so der Biologe.

Zum „Bauhaus Erde“ ist mehr in englischer und in deutscher Sprache auf der Website www.bauhauserde.org zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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